Niederrhein A40: Straßen NRW rechnet mit mehr Stau
Niederrhein · Der Aufbau der Lkw-Wiegeanlage an der A40-Rheinbrücke in Neuenkamp wird die Verkehrssituation laut Landesbetrieb zunächst weiter verschlechtern. Im Juli stehen die nächsten Vollsperrungen an.
Autofahrer müssen jetzt ganz stark sein. Straßen NRW geht davon aus, dass der Aufbau der geplanten Lkw-Wiegeanlage an der maroden Rheinbrücke DuisburgNeuenkamp die ohnehin angespannte Verkehrslage rund um das Brückenbauwerk weiter verschärfen wird. Das teilte der Landesbetrieb jetzt auf Nachfrage mit.
Die Wiegeanlage, für deren Einrichtung derzeit vorbereitende Bauarbeiten laufen, soll dafür sorgen, dass künftig keine Lkw mit einem Gesamtgewicht von mehr als 44 Tonnen mehr über die Brücke fahren können. "Da es sich bei der Waage in Duisburg um ein Pilotprojekt handelt, wissen wir nicht, wie oft sich die Schranken tatsächlich absenken werden", sagt Straßen-NRW-Projektleiter Norbert Cleve. "Da im Sperrfall allerdings kurzzeitig der gesamte Verkehr angehalten wird, muss auf jeden Fall mit mehr Stau gerechnet werden." Er vermutet allerdings, dass die Häufigkeit der Auslösungen mit der Zeit zurückgehe. "Das hat auch ein Stück weit damit zu tun, dass sich die Einrichtung der Lkw-Waage erst einmal unter den Fahrern herumsprechen muss."
Die vorbereitenden Baumaßnahmen für den Aufbau sind weitgehend abgeschlossen. In beiden Fahrtrichtungen wurden in den vergangenen Wochen Flächen aufgeschüttert, in die nun die eigentlichen Wiegeanlagen eingebaut werden sollen. Den Betrieb der Lkw-Sperre will Straßen NRW in zwei Schritten aufnehmen. "Derzeit läuft das Vergabeverfahren für den Aufbau noch", sagt Cleve. "Demnach sollen die Sperren in Fahrtrichtung Essen im Oktober und die in Fahrtrichtung Venlo bis Ende dieses Jahres fertig werden."
Im Zuge des Aufbaus der Anlage soll es laut dem Verkehrsexperten allerdings nur zu geringen Einschränkungen kommen. "Wir rechnen damit, dass dafür nur kurzzeitige Sperrungen nötig sein werden", sagt Cleve. Vorgesehen seien Sperrungen zu unkritischen Zeiten, also möglichst nachts oder an Wochenenden.
Wer die Bedienung der Sperranlage übernehmen wird, ist zurzeit noch nicht klar. Denkbar ist zum Beispiel, dass die Autobahnpolizei diese Aufgabe übernimmt. Straßen NRW hält sich in dieser Frage allerdings bedeckt. "Zur Bedienung der Anlage wird es einen Vertrag geben, da sie 24 Stunden besetzt sein muss", sagt Cleve. Die Frage, wer dieser Vertragspartner sein wird, blieb allerdings unbeantwortet.
Unabhängig vom Aufbau der Wiegeanlage stehen vom 18. bis zum 23. Juli in Fahrtrichtung Venlo und vom 25. bis zum 30. Juli in Fahrtrichtung Essen die nächsten Vollsperrungen der Autobahnbrücke an. "Wir führen derzeit Sanierungen an den Fahrbahnübergängen durch", sagt Cleve. Die Arbeiten würden hauptsächlich nachts bei einer einspurigen Verkehrsführung erledigt. Die kurzzeitigen Vollsperrungen seien für den Abschluss der Arbeiten aber leider unumgänglich.
Darüber hinaus weist er darauf hin, dass es auch in den kommenden Wochen und Monaten immer wieder zu unangekündigten Sperrungen kommen könne, wenn kurzfristig Schäden entdeckt würden.