Autobahn in Wesel und Hamminkeln A 3-Anschluss: Ex-Baudezernent will Standort Molkereiweg prüfen lassen

Wesel/Hamminkeln · Die in Hamminkeln immer wieder vorgeschlagene Anschlussstelle am Molkereiweg tangiere weniger Anwohner als die ein Autobahnanschluss an der Brüner Landstraße, meint Wesels Ex-Dezernent Karlheinz Hasibether.

 Autoschlange auf der B70. „Schon jetzt häufig Rückstaus“.

Autoschlange auf der B70. „Schon jetzt häufig Rückstaus“.

Foto: Malz, Ekkehart (ema)

In der Debatte um einen neuen Autobahnanschluss an der B 70 zwischen Wesel und Hamminkeln meldet sich nun Karlheinz Hasibether, ehemaliger Baudezernent in Wesel und sachkundiger Bürger für die SPD. Er weist auf die großen Belastungen hin, die ein solcher Anschluss für die in Teilen bewohnte Brüner Landstraße bringen würde. In den Hauptverkehrszeiten bildeten sich bereits jetzt Rückstaus von der Kreuzung Hagerstownstraße bis zur Einmündung der Feldstraße. Die in Hamminkeln immer wieder vorgeschlagene Anschlussstelle am Molkereiweg hingegen tangiere weniger Anwohner, meint Hasibether. „Dass diese jetzt völlig aus der planerischen Betrachtung ausgeschlossen wird, ist nicht nachvollziehbar.“

In der SPD hat Hasibether damit nicht nur Fürsprecher. SPD-Fraktionschef Ludger Hovest hatte sich zuletzt deutlich für einen A3-Anschluss an der B 70 ausgesprochen.

Hasibether führt Zahlen aus aktuellen Gutachten an. Die Brüner Landstraße würde bei einem Autobahnanschluss das Doppelte tragen – der Verkehr stiege von rund 6500 täglich auf 14.000 Fahrzeuge. „Die Brüner Landstraße ist zwar eine Bundesstraße, aber – genauso wie an der Schermbecker Landstraße – im Abschnitt zwischen der Kreuzung an der Hagerstownstraße / Emmericher Landstraße mit der Brüner Landstraße auf der Seite des Ortsteils Lauerhaas dicht bebaut.“ Ein Mehrfamilienhaus mit 32 Mietwohnungen werde derzeit gebaut. Aktiver Lärmschutz sei dort nicht vorhanden, auch nicht möglich. Mindestens passiver Lärmschutz, etwa mit Nachrüstung der Fenster, sei nötig. Auch die neue Wohnbebauung nördlich der Brüner Landstraße im Bereich „Am Schwan“ sowie etwaige weitere Wohnprojekte in diesem Bereich seien betroffen. Hasibether glaubt, dass die Entlastung von Schermbecker Landstraße und Feldstraße bei beiden Varianten – Anschluss am Molkereiweg oder B 70 – identisch ausfalle.

Auch mit Blick auf die Auswirkung auf Hamminkeln-Brünen äußert sich Hasibether: „Die beiden Varianten der Ortsumgehung Brünen, Ostumgehung und Nord-/West-Umgehung, hängen eng mit der Platzierung eines neuen Autobahn-Anschlusses zusammen. Während eine Ostumgehung nur sinnvoll mit einem Autobahn-Anschluss an der B 70 ist, wäre eine Westumgehung nur sinnvoll mit einem Anschluss am Molkereiweg.“ Letztere Variante würde bei einem Anschluss an der B 70 einen erheblichen Eingriff in Natur und Landschaft im Bereich zwischen der A 3 und der Ortschaft Brünen bedeuten. Erstere würde einen erheblichen Eingriff in Natur und Landschaft im Bereich der Isselniederung bedeuten, sagt Hasibether.

(sep)
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