Zum Schnapszahl-Jahr gibt es was Nachhaltiges Ein Wald für ganz Wesel wird gepflanzt

Wesel · Der Jubiläumswald, der zum 775. Stadtgeburtstag angeregt wurde, wird jetzt Realität. Am 1. Dezember wird das grüne Geschenk in Obrighoven eingeweiht. Zum Schnapszahl-Geburtstag mit mindestens 777 Bäumen und Sträuchern.

777 Jahre Wesel: Die Stadt schenkt sich einen neuen Wald
Foto: Carla Schnettler

Die schönsten Geschenke sind die, von denen man ganz lange was hat. Und wenn sie dann noch von Generation zu Generation weitergereicht werden können, machen sie noch viel mehr Menschen Freude. So ist der neue Wald zu verstehen, der jetzt an der Feldstraße in Obrighoven angepflanzt wird. Die Arbeiten haben begonnen, erste Laubbäume säumen bereits einen Wegesrand. Als Solitäre tun sie das. Die 16 Gewächse werden die Weseler Ortsteile beziehungsweise Wohnplätze repräsentieren: Feldmark, Blumenkamp, Fusternberg, Schepersfeld, Lippedorf, Flüren, Lackhausen, Obrighoven, Wittenberg, Bislich Land, Bergerfurth, Bislich Ortskern, Diersfordt, Perrich/Werrich, Ginderich, Büderich. An eine zentralen Stelle – mitten in einer künftigen Lichtung mit Sitzbänken – ist eine Linde gesetzt worden, die für die Innenstadt und den Ort der Stadtgründung steht. Mehr als 1000 Sträucher und Bäume werden in den nächsten Tagen folgen. Nicht alle werden auf Dauer durchkommen, aber man wird ganz sicher daran arbeiten, dass mindestens 777 Bäume den Wald bilden. Er wird passend zum Schnapszahl-Geburtstag, am Samstag, 1. Dezember, um 14 Uhr nahe dem Parkplatz Feldstraße des Obrighovener Friedhofs Am Langen Reck feierlich eingeweiht.

Anna Goertz freute sich am Mittwoch sehr, die ersten Bäumchen in der Erde zu sehen. Mit ihrem Bruder Simon hatte sie bereits bei der Ideenfindung zur 775-Jahrfeier vor zwei Jahren das Wald-Projekt angeregt. Sie und ihr Bruder seien eben sehr naturverbunden und gingen gern in die Wälder Wesels und der Umgebung, sagte Anna Goertz gestern bei der Präsentation. Ein Wald diene der Naherholung und sei gut für die Umwelt.

 Anna Goertz (rechts) und ihr beim Ortstermin in Obrighoven verhinderter Bruder Simon hatten die Idee eingereicht, zum Stadtjubiläum einen Wald anzupflanzen. Jetzt wird er Wirklichkeit.

Anna Goertz (rechts) und ihr beim Ortstermin in Obrighoven verhinderter Bruder Simon hatten die Idee eingereicht, zum Stadtjubiläum einen Wald anzupflanzen. Jetzt wird er Wirklichkeit.

Foto: Fritz Schubert

Unmittelbar umsetzen ließ es sich laut Bürgermeisterin Ulrike Westkamp und Gottfried Brandenburg von der Bauleitplanung rechtlich damals nicht. Nun ist alles geklärt: Der Wald entsteht auf einer 1,75 Hektar großen städtischen Fläche, die für eine Erweiterung des Friedhofs bereit lag. Sie war an einen Landwirt verpachtet, wurde in diesem Jahr jedoch schon vom Betrieb ASG als Blumenwiese genutzt. Es galt, eine Erstaufforstungsgenehmigung zu bekommen und einen Plan zu entwickeln. Der sieht laut Thomas Graes vom Betrieb ASG von der Feldstraße bis zum Friedhof verschiedene Pflanzzonen vor. An der Feldstraße wird ein Krautsaum als Gras- und Blumenfläche angelegt. Daran anschließen wird sich ein mit Sträuchern bepflanzter Saum der eigentlichen Waldfläche.

Wege machen das Werden der Bäume erlebbar, erhöhen den Erholungswert, sind außerdem an die parkähnliche Nachbarschaft angebunden. Außerdem erfüllt die sprießende Natur auf Dauer auch den Zweck eines Sparbuchs. Der Wald dient als Ausgleich für bauliche Eingriffe in die Landschaft (Stichwort Ökokonto). Als Kosten für das gesamte Projekt schlagen übrigens rund 70.000 Euro zu Buche.

Zum Fest mit einer symbolischen Baumpflanzung am 1. Dezember sind Vereine und Institutionen aus Obrighoven eingeladen, ebenso alle Weseler Heimatvereine. Männerchöre werden die Veranstaltung musikalisch untermalen. Auch für Verpflegung wird gesorgt. Es gibt Plätzchen aus der Bäckerei Büscher, Glühwein und Kinderpunsch.

Interessierte Bürger jeden Alters sind willkommen, sollten sich jedoch mit Angabe der Personenzahl bis zum 23. November bei Christine Schulz im Büro der Bürgermeisterin unter der Telefonnummer 0281 2032201 anmelden.

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