Niederrhein 500 000 Euro für Uni-Talentförderung

Niederrhein · Das Talentscouting-Programm der Landesregierung und der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen stößt auf großes Interesse: Sechs Ruhrgebietshochschulen werden sich an dem Projekt zur Förderung von Jugendlichen aus Nichtakademiker- und Zuwandererfamilien beteiligen, darunter auch die Universität Duisburg-Essen (UDE). Die Hochschulen sowie Wissenschaftsministerin Svenja Schulze haben jetzt in Gelsenkirchen die Kooperationsverträge unterzeichnet.

Konkret soll das Talentscouting-Programm begabte Schüler aus Nichtakademiker- und Migrantenfamilien ansprechen, den Studieneinstieg erleichtern und Anfänger auf sprachliche und mathematische Anforderungen vorbereiten sowie Studienunterbrechungen und -abbrüche reduzieren. "Mit dem Ausbau des Talentscoutings wollen wir die Bildungsgerechtigkeit in unserem Land fördern. Das Programm soll soziale Schieflagen ausgleichen und Hürden auf dem Weg in die Hochschule abbauen", sagt Wissenschaftsministerin Svenja Schulze.

Die anderen Universitäten, die das Programm umsetzen, sind die Hochschule Bochum, die Ruhr-Universität Bochum, die Fachhochschule Dortmund, die Technische Universität Dortmund und die Hochschule Ruhr-West. Über einen erstmals ausgeschriebenen Wettbewerb der Landesregierung haben sie sich für das Talentscouting-Projekt qualifiziert. Sie erhalten nun zunächst bis zum Jahr 2020 Fördergelder in Höhe von jeweils bis zu 500 000 Euro jährlich. Weitere vier Hochschulen können ab 2017 hinzukommen. Insgesamt investiert das Land jährlich bis zu 6,4 Millionen Euro in die Talentförderung im Hochschulbereich.

Das UDE-Konzept sieht vor, Jugendliche aus Nichtakademiker- und Zuwandererfamilien sowie beruflich Qualifizierte, Studienrückkehrer und ausländische Akademiker gezielt etwa in Schulen anzusprechen, um sie über das für sie passende Studium zu informieren und sie bei der Wahl zu unterstützen, teilt die Hochschule mit.

Während 77 Prozent aller Akademikerkinder studieren, beträgt der Anteil bei Kindern aus Nichtakademiker-Familien nur 23 Prozent. Dies geht aus der Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes hervor.

Nähere Informationen zum Talentscouting gibt es unter www.wissenschaft.nrw.de/talentscouting im Internet.

(RP)
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