50 Jahre Musikschule In der Garage fing alles an

Ringenberg · In 50 Jahren hat sich aus kleinen Anfängen mit Musikunterricht in der Garage eine veritable Musikschule entwickelt. Zum Jubiläum haben der Musikverein Ringenberg und die Musikschule Hamminkeln ein Herbstprogramm aufgelegt.

 Geschäftsführer Jürgen Kamper (l.) und Schulleiter Ulrich Ingenbold sind stolz auf die Entwicklung.

Geschäftsführer Jürgen Kamper (l.) und Schulleiter Ulrich Ingenbold sind stolz auf die Entwicklung.

Foto: Thomas Hesse

Der Musikverein Ringenberg, der auch Träger der Musikschule Hamminkeln ist, feiert in diesem Jahr 50-jähriges Bestehen. Das Fest wird an zwei Tagen am 14. und 15. September auf vielfältige Weise und mit einem attraktiven Programm im und am Schloss Ringenberg gefeiert.

Das ist nicht nur ein musikalischer und musikpädagogischer Aufschlag, der aufhorchen lässt, sondern auch Anlass für ein bisschen Stolz, wie Ulrich Ingenbold, Vereinsvorsitzender und seit 20 Jahren Schulleiter, findet. Denn in 50 Jahren hat sich aus kleinen Anfängen mit Musikunterricht in der Garage eine veritable Musikschule entwickelt, die in den Räumen an der Zingelstraße in Ringenberg ein zeitgemäßes und breites Bildungsangebot bereithält.

Die Bedeutung des Standortfaktors Musikschule haben die öffentlichen Förderer erkannt. So gibt die Stadt Jahr für Jahr über 90.000 Euro, die Landesförderung sei außerordentlich gut geworden, so Ingenbold. Nicht zu vergessen ist die ehrenamtliche Arbeitt. Denn Ringenberg und damit der gesamte Ort Hamminkeln hat eine der wenigen Musikschulen in NRW, die in privater Trägerschaft unterhalten werden.

Die Geschäftsleitung der Musikschule und der Vorstand des Musikvereins Ringenberg sind ehrenamtlich im Einsatz. Geschäftsführer Jürgen Kamper sagt, dass dies gut funktioniere, auch wenn der Aufwand immer größer und die Organisation immer komplexer werde. Die Stadt und ihre Musikschule sind auch auf einem guten Weg, weil die Öffnung von Schloss Ringenberg für die Allgemeinheit die Musiker reizt. „Wir bespielen den Aufführungsort gerne, auch das Förderprogramm ,Dritter Ort’ ist ein für uns reizvolles Kulturprojekt“, sagt Ulrich Ingenbold.

 „Als gefragter Partner von Schulen und Familien sowie Vereinen“ sieht sich die Musikschule sowieso. So lässt das Blasorchester Loikum seinen Nachwuchs hier ausbilden. Es bestehen Kooperationen mit den Hamminkelner Grundschulen (JeKits) und der Gesamtschule Hamminkeln (Musikprofil).

Der Anfang mit der Gründung des Musikvereins am 17. Mai 1969 und der kurz danach am 1. Oktober 1969 erfolgten Schaffung der Musikschule war bescheiden. Es waren Karl Endries, der als Neu-Ringenberger die Schule initiierte, und später der erste Schulleiter Rolf Vahrenhorst, der sie ausbaute. Die Schülerzahl von 52 im Gründungsjahr 1969 stieg zwischenzeitlich auf über 700, heutzutage sind es im Jahr 600 Schüler.

Anfangs wurden den Jungmusikern die Flötentöne in einer Garage und in Wohnzimmern beigebracht. 1978 bis heute wurde die ehemalige Evangelische Grundschule Ringenberg feste Bleibe. Den Unterricht leisteten erst Ehrenamtler; als Bedarf und Ausgaben wuchsen, wurde eine hauptamtliche Mannschaft aufgebaut. 16 Instrumente werden derzeit von elf Lehrkräften unterrichtet. Dazu gibt es Kurse in Musikalischer Früherziehung und Grundausbildung. Über den Unterricht hinausgehend wird in Ensembles Musik gemacht. Gesungen wird auch, so im gemischten Erwachsenen-Chor Murisono und im Chörchen N-Joy.

„Wir haben im Laufe der Zeit festgestellt, dass nicht nur Schüler Freude am Lernen haben, sondern auch Erwachsene“, sagt Ulrich Ingenbold. Deshalb liegt das Alter der Musikschüler zwischen vier Jahren und über 80. Das mag auch an der Unterrichtspalette liegen. Die reicht von klassischer Ausbildung bis zu Pop und Jazz sowie neuerdings unter dem Stichwort „Appstract“ digitale Musik. „Das neue Instrument ist das iPad,“ sagt der Schulleiter. Man müsse eben flexibel sein, um die „unglaubliche Ringenberger Erfolgsgeschichte“ fortzuschreiben.

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