Schermbeck 48 Auto-Schönheiten auf Tour
Schermbeck · 16. Schermbeck-Classic der Oldtimerfreunde Schermbeck – ein Spaß nicht nur für Autofans.
16. Schermbeck-Classic der Oldtimerfreunde Schermbeck — ein Spaß nicht nur für Autofans.
Einen recht kühlen, aber zugleich sonnigen Sonntagmorgen steuerte Petrus bei, als 48 Oldtimer nach einem Frühstück auf dem Erler "Preen's Hoff" auf dem Schermbecker Rathausplatz von Heinrich Behma und Manfred Janßen vorgestellt und anschließend auf die Rundfahrt geschickt wurden. Veranstalter der 16. Schermbeck-Classic waren die "Oldtimerfreunde Schermbeck", die im Jahre 2003 gegründet wurden. Dem von Axel Wilke geleiteten Verein gehören derzeit 90 Mitglieder an. Schon vor dem Start nutzten interessierte Zuschauer die Chance, mit den Fahrern über ihre Fahrzeuge zu plaudern.
Der 91-jährige Franz Besten hielt vergeblich Ausschau nach einem DKW aus den 1950er-Jahren. Das war nämlich sein erster Dienstwagen, mit dem er unter anderem die im Schermbecker Krankenhaus tätigen Franziskanerschwestern zum Münsteraner Mutterhaus fahren musste. Das älteste Fahrzeug, ein Morris 8 aus dem Jahre 1939, steuerte Andreas Graf Praschma aus Haltern. Von diesem Fahrzeug, das er im Jahre 2010 während einer Essener Motor-Schau erwarb, wurden in England nur 18 Stück gebaut.
Dann brach der Zweite Weltkrieg aus und die Engländer bauten auf der Basis derselben Technik 450 000 Limousinen für den Personentransport im Krieg. "Ersatzteilprobleme gibt es deshalb nicht", freut sich Graf Praschma, der gerne nach Schermbeck gekommen war, weil er hier in den 1970er-Jahren als Lokalreporter das kleinstädtische Leben aufmerksam beobachtete. "Mensch, den hab ich doch auch gefahren" und "Das war doch unser erstes Familienauto" konnte man ein paarmal hören, wenn ein Oldtimer der Nachkriegszeit vom Tiefen Weg aus in Richtung Startplatz rollte. Der Duisburger Uwe Korinth steuerte einen 40 Jahre alten VW-Käfer. Hans-Ulrich Fiegels MAG aus dem Jahre 1960 fuhr in den ersten Jahren über amerikanische Straßen. "Der ist wie der Kölner Dom, weil er ständig überholt werden muss", berichtete Arnim Berghaus von seinem Alfa Romeo Spider 2000 aus dem Jahre 1971. Leistungsstärkster Oldtimer war der Cobra aus dem Jahre 1968 mit seinen 400 PS, den Dieter Haßdenteufel fuhr. Das Fahrzeug, das früher vom Firmenchef der McDonald's-Kette gesteuert wurde, kam über Amerika und Südafrika nach Deutschland.
"Ich wollte immer ein Fahrzeug aus meinem Geburtsjahrgang haben", begründete Dr. Christian Kaspers den Erwerb eines "MB SC Ponton Cabrio" aus dem Jahre 1960. Jüngste Oldtimer aus dem Jahre 1983 waren Thorsten Walkewicz' Porsche 924 Targa, Karsten Vilters Fiat 124 Spider, Thomas Schäfers Mercedes 280 und Thomas Hemmers BMW 635. Einziger Schermbecker Starter war Stefan Rademacher, der mit einem 75 PS starken Opel Rekord aus dem Jahre 1966 vorfuhr.
Unterwegs mussten die Fahrer und ihre Beifahrer einige Aufgaben lösen. Mittags trafen sich die Fahrer am Rhein zum Mittagessen. Dort wurden die ersten Erfahrungen ausgetauscht, bevor es in die zweite Hälfte weiter ging, und zwar in Richtung Schermbeck zur Stiftung Lühlerheim. Nach dem Kaffeetrinken wurden dort die Sieger geehrt.