Schermbeck 20 Jahre Hilfe für San Cristóbal

Schermbeck · Fünf junge Erwachsene aus der Dominikanischen Republik sind derzeit in Schermbeck zu Gast. Am Wochenende werden sie das 20-jährige Bestehen der Gemeindepartnerschaft von St. Ludgerus und Senora de la Paz mitfeiern.

St. Ludgerus und Nuestra Senora de la Paz in San Cristóbal, Dominikanische Republik, feiern an diesem Wochenende den 20. Jahrestag ihrer Partnerschaft. Die Pfarrgemeinden haben einen Festakt am Samstag um 17 Uhr in der Kolping-Begegnungsstätte in der Widau in Üfte organisiert und einen Gottesdienst am Sonntag um 10 Uhr in der Ludgerus-Kirche vorbereitet. Fünf junge Erwachsene aus San Christóbal und Pfarrer Miguel Angel Ciaurriz werden dabei sein. Seit Dienstag sind sie in Schermbeck.

50 000 DM für Kirche

Der Ursprung der Partnerschaft geht auf das 75-jährige Bestehen der Pfarrkirche St. Ludgerus zurück. "Damals wollten wir einer Gemeinde in der weniger begünstigten Welt finanzielle Hilfen beim Bau einer Kirche geben. Über Adveniat kam der Kontakt zur Gemeinde Nuestra Senora de la Paz in San Cristóbal im Bistum Bani zustande", erinnert sich Diakon Ekkehard Liesmann. Mit einem Brief vom 18. Juli 1989 haben sich die Schermbecker Gläubigen verpflichtet, beim Bau der Pfarrkirche mit einem Betrag von 50 000 DM zu helfen. "Diese Hilfe wurde über Jahre fortgesetzt und vertieft", so Liesmann.

Regelmäßiger Austausch

Zur Pfarrgemeinde Nuestra Senora de la Paz (Unsere Frau vom Frieden) gehören 50 000 Menschen. Diakon Liesmann: "Die Armut ist groß. Die Arbeitslosigkeit liegt bei über 50 Prozent." Das Credo der Augustiner-Patres, die die Pfarrgemeinde betreuen, lautet: die Kirche darf den Menschen nicht auf das Jenseits vertrösten, sie muss hier und heute tätige Hilfe leisten. Seit 1991 finden gegenseitige Besuche von Jugendlichen im Zweijahres-Turnus statt. "Bisher waren etwa 60 junge Schermbecker zu einem jeweils vierwöchigen Arbeitseinsatz dort", so der Diakon, der die Verbindung auf hiesiger Seite pflegt.

Die Jugendlichen halfen beim Bau kleiner Kapellen, die gleichzeitig als Schutzräume für Wetterkatastrophen dienen. Beim Wirbelsturm George 1998 bewährten sich diese Bauten als Lebensretter für viele Menschen. "Rund 50 junge Erwachsene aus San Cristóbal waren inzwischen bei uns zu Gast", berichtet Liesmann. "Sie haben erfahren, dass der Großteil der Deutschen nicht fremdenfeindlich ist." Finanziert wir der Austausch aus Eigen- und Landesmitteln.

Seit 1992 haben sich außerdem mehr als 30 Schermbecker einzeln und in Gruppen zu monatlichen Beiträgen verpflichtet, mit deren Hilfe 45 Kindern und Jugendlichen in San Cristóbal der Schulbesuch ermöglicht wird. 9000 Euro werden dafür jährlich überwiesen.

(RP)
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