Wermelskirchen Zweite Rettungswache nach Kreckersweg?

Wermelskirchen · Die Feuer- und Rettungswache platzt aus allen Nähten. Schlafcontainer sollen Entlastung bringen. Dezernent Jürgen Graef schlägt die Aufteilung des Rettungsdienstes an zwei Standorten vor.

 Steht derzeit leer: Das ehemalige Feuerwehrgerätehaus der ehemaligen Löschgruppe Kreckersweg.

Steht derzeit leer: Das ehemalige Feuerwehrgerätehaus der ehemaligen Löschgruppe Kreckersweg.

Foto: Jürgen Moll

Bekommt Wermelskirchen eine zweite Rettungswache für den Tagesbetrieb? Das sind derzeit Gedankenspiele des zuständigen Dezernenten Jürgen Graef, die sicherlich angesichts jetzt schon herrschender Enge Sinn macht. Denn: Für die neu einzustellenden Rettungsassistenten müssen wenigstens drei Schlaf- und Materialcontainer zwischen der Wache Vorm Eickerberg und dem Tafel-Domizil aufgestellt werden. Die sollten eigentlich schon längst stehen, weil man die OGS-Module der Schwanenschule nutzen wollte. Doch die Bürokratie hat da erst einmal den Riegel vorgeschoben. Der Umbau hätte ausgeschrieben werden müssen. Das wäre kein Zeitvorteil gewesen, den man sich erhofft hatte. So wird die Anschaffung der Container jetzt ausgeschrieben.

Als 2015 der Rat den Beschluss zur Einstellung neuer Brandmeister und Rettungsassistenten fasste, war damit auch klar: Es müssen Räumlichkeiten geschaffen werden. Da erst jetzt die Entscheidung gegen eine zweite Feuerwache in Dabringhausen fiel, schlägt Graef zur räumlichen Entlastung der Rettungs- und Feuerwache Vorm Eickerberg vor, zwei Rettungsfahrzeuge und einen Krankentransportwagen "auszulagern" - und damit eine zweite Rettungswache südlich des Eifgentals fest zu installieren. Dies erst einmal im Tagesdienst.

In Kreckersweg steht derzeit das Feuerwehrgerätehaus leer. Die Löschgruppe wurde integriert in den Löschzug Dabringhausen; elf Mitglieder gab es vorher, einige sind nach diesem Schritt des Zusammenführens ausgetreten. Aktiv wird das Gebäude nicht mehr für Einsatzfahrzeuge benutzt. Früher hatte die Löschgruppe Kreckersweg dort zwei Großfahrzeuge.

Für Graef wäre dies der ideale Standort, um die Raumnot der bestehenden Rettungs- und Feuerwache zu lösen. "Wir könnten in Kreckersweg auch ein zweites Notarztfahrzeug stationieren." Dieses würde aber keinen Notarzt im Rendezvous-Verfahren aus dem Krankenhaus abholen. Der müsste dort fest im Tagesdienst etabliert sein und würde aus einem Notarztpool kommen, der bereits besteht.

Auch der 24-Stunden-Dienst wäre laut Graef am Standort Kreckersweg kein Problem: Platz für einen Schlafcontainer wäre vorhanden. "Wir müssen abwarten, wie der Rettungsbedarfsplan des Kreises aussieht. Die Zahlen geben es her, dass wir auch eine Rettungswache mit Rettungswagen und Notarztfahrzeug als 24-Stunden-Dienst in Kreckersweg einrichten."

Inwieweit Jürgen Graef seine angedachten Pläne erreicht, ist derzeit offen. Denn er ist nur noch vier Wochen im Amt. Ob sein Nachfolger, der neue Beigeordnete Stefan Görnert, diese Entlastungsmöglichkeit der Rettungs- und Feuerwache ebenso mitträgt, wird sich nach dem 1. Juli zeigen. Dann tritt Görnert seinen Dienst an.

Klar ist schon heute: Die drei neuen Container vorm Eickerberg werden frühestens im Herbst aufgestellt. Denn die neuen Rettungsassistenten, die nur im Rettungsdienst tätig sind, sind noch nicht eingestellt. Bislang waren die Brandmeister im Rettungs- wie auch im Feuerwehrdienst wechselweise tätig.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort