Wermelskirchen Zweifel an Freibad-Rettung

Wermelskirchen · Die Filtersanierung übernehmen und in kurzer Zeit 50 000 Euro an Spendenzusagen abrufen – der Förderverein Freibad Dabringhausen hat Sorge, dieses Vorhaben nicht zu schaffen. Ende der Woche will er sich entscheiden.

 Strömen bald wieder Besucher in das Freibad Dabringhausen? Der Förderverein will bald entscheiden, ob das Bad 2012 geöffnet werden soll.

Strömen bald wieder Besucher in das Freibad Dabringhausen? Der Förderverein will bald entscheiden, ob das Bad 2012 geöffnet werden soll.

Foto: Moll

Die Filtersanierung übernehmen und in kurzer Zeit 50 000 Euro an Spendenzusagen abrufen — der Förderverein Freibad Dabringhausen hat Sorge, dieses Vorhaben nicht zu schaffen. Ende der Woche will er sich entscheiden.

Wird das Freibad Dabringhausen in diesem Sommer öffnen? Diese Frage konnte Martina Djenati, Vorsitzende des Fördervereins (FFD), auch gestern noch nicht beantworten. Im Gegenteil: Djenati hat Zweifel, ob die Ehrenamtler dieses Vorhaben letztendlich überhaupt stemmen können. "Ich habe das Gefühl, da kommen Hürden auf uns zu, die wir nicht überwinden können", sagte Djenati im Gespräch mit der BM.

Zum Hintergrund: Vertreter der Verwaltung und des Fördervereins hatten sich am Montag darauf verständigt, dass der FFD die Kosten für die Filtersanierung im Freibad übernehmen und gleichzeitig innerhalb der kommenden vier Wochen 50 000 Euro an bislang zugesagten Spenden auf dem Konto haben muss — andernfalls wird das Bad nicht geöffnet. Djenati bezeichnet die Situation als "Zwickmühle". Sie wisse nicht, ob es der FFD schaffe, neben dem Abrufen der Spenden die Filtersanierung zu bezahlen. "Es ist sehr viel Geld, das wir bewegen würden. Ich bin mir nicht sicher, ob wir das hinkriegen", sagte Djenati.

Filter muss saniert werden

Die Sanierung müsste eine Fachfirma übernehmen, in Eigenleistung könnte der Förderverein die Arbeiten nicht erledigen. Nach Auskunft der Stadt kostet die Sanierung der Filteranlage rund 46 000 Euro. Der FFD war von einem geringeren Betrag ausgegangen. "Wir hatten mit rund 30 000 Euro gerechnet. Nun sind die Kosten höher als mir bislang bekannt war", sagte Djenati, die gehofft hatte, bei einer verkürzten Freibadsaison auf die Filtersanierung in diesem Jahr verzichten zu können. Die Sanierung sei aber gesetzlich vorgeschrieben, sagte Bürgermeister Eric Weik auf BM-Anfrage. Zudem verlange das Gesundheitsamt regelmäßige Wasserproben, die Werte dürften nicht über dem Grenzbereich liegen. Und was die Kosten angeht: Weik betonte, dass die Verwaltung "vor Monaten von exakt dem gleichen Betrag gesprochen hat". Er hofft, dass der FFD ein Unternehmen findet, das die Sanierung in Zusammenarbeit mit den Ehrenamtlern übernimmt, um dadurch Geld zu sparen.

Bis spätestens Ende der Woche will der Förderverein nun entscheiden, ob das Bad in diesem Sommer geöffnet werden soll. Martina Djenati will sich nun schnellstmöglich mit den Vorstandskollegen des FFD zusammensetzen, alle Zahlen noch mal genau durchrechnen und dann einen Entschluss fassen. "Diese Zeit muss man uns nun auch zugestehen. Ende der Woche müssen wir Nägel mit Köpfen machen." In welche Richtung sie tendiert, konnte sie noch nicht sagen.

Sollte der Förderverein entscheiden, die Filtersanierung zu übernehmen und das Bad zu öffnen, müssten die Bürger schnell handeln: Rund 350 Wermelskirchener haben eine Spendenzusage gegeben — möglichst viele von ihnen müssten dann aus einer Zusage eine Überweisung machen. Denn eine Sache bleibt klar: Ohne die Spenden hat das Freibad keine Zukunft. KOMMENTAR

(RP/url)
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