Wermelskirchen Zukunftswerkstatt in der Kritik

Wermelskirchen · SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Bilstein attackiert die neu strukturierte Zukunftswerkstatt und zielt damit auf Bürgermeister Eric Weik. Die Moderatoren der Werkstatt wehren sich aber gegen Bilsteins Darstellungen.

Soeben ist die Zukunftswerkstatt neu erwacht; mit neuem Konzept und unter Leitung des jeweiligen, amtierenden Bürgermeisters, wie es sich die Moderatoren Gerd Steinmetzer, Erwin Herrman und Uwe Wingart ausdrücklich gewünscht haben.

Und schon gibt es herbe Kritik aus dem politischen Raum: "Der Bürgermeister hat wesentlich zum Scheitern der ersten Zukunftswerkstatt beigetragen", kritisierte SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Bilstein. Bürgermeister Eric Weik habe die (alte) Zukunftswerkstatt zwar "immer wieder über alle Maßen als vorbildlich" gelobt, ihr gleichzeitig aber die notwendige Unterstützung verweigert, er habe sträflich gehandelt, rügte Bilstein den Bürgermeister. Und weiter: "Mitarbeiter der Verwaltung standen den Bürgern der Zukunftswerkstatt mit ihren Kenntnissen und ihrem Wissenspool nicht zur Verfügung." Deshalb fordert der SPD-Sprecher für die Zukunftswerkstatt "eine Denkpause bis zur Kommunalwahl".

"Wir wollen keine Denkpause"

Mit einer "Denkpause" wollen Gerd Steinmetzer, Erwin Hermann und Uwe Wingart die neu strukturierte Zukunftswerkstatt 2010 aber keineswegs starten. Auf Nachfrage der Bergischen Morgenpost wehrten sich die Moderatoren gegen die Darstellung des SPD-Fraktionsvorsitzenden, der Zukunftswerkstatt sei die Unterstützung der Stadtverwaltung verwehrt worden.

Im Gegenteil: "Die Zusammenarbeit mit den Ämtern ist und war ausgezeichnet", lobten Steinmetzer, Hermann und Wingart gestern einhellig. Die Amtsleiter Birgit Ludwig-Schieffers, Hans-Willi Aubel, Heinz Schmitz und Wolfgang Schindler seien zur Beantwortung ihrer Fragen und zu Bestandsaufnahmen mehrmals in die Arbeitsgruppen gekommen, erinnerten die Moderatoren und fügten hinzu, dass diese fruchtbare Zusammenarbeit für die Familienfibel nun zusätzlich noch mit Hauptamtsleiter Jürgen Scholz fortgesetzt werde. Sie räumten aber auch ein: "Der Fehler der Zukunftswerkstatt war, dass zu wenig nach außen kommuniziert wurde. Das lag nicht beim Bürgermeister, sondern bei den Moderatoren."

Eric Weik wurde dazu gebeten

Bürgermeister Eric Weik sagte zu Bilsteins Kritik: "Ich habe mich nicht selbst an die Spitze der Zukunftswerkstatt gestellt, die Moderatoren haben mich nach intensiver Diskussion mit allen Zukunftshandwerkern darum gebeten." Er habe jede gewünschte Unterstützung durch die Verwaltung geliefert und werde dies auch weiterhinso tun. Und Weik fügte hinzu: "Ich bin voller Zuversicht, dass die Zukunftswerkstatt wie auch die Wähler bis zur Kommunalwahl keine Denkpause einlegen." Genau davor hätten der SPD-Fraktionsvorsitzende "und seine Mitläufer" aber Angst, vermutete Weik.

(RP)
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