„Geheimdienstliche Agententätigkeit“: Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah offenbar wegen Spionage festgenommen
EILMELDUNG
„Geheimdienstliche Agententätigkeit“: Mitarbeiter von AfD-Politiker Krah offenbar wegen Spionage festgenommen

Wermelskirchen Zoff bei Tura - Boykott der Ersten

Wermelskirchen · Zur schwächsten Mitgliederversammlung aller Zeiten kamen am Freitagabend nur 15 Mitglieder in den Treff am Silberberg. Allen voran wurde die erste Mannschaft vermisst, die die Jahreshauptversammlung - nach der Entlassung des Trainers am Mittwoch - geschlossen boykottierte.

Tura Pohlhausens Geschäftsführer Dirk Hohlmann zeigte sich empört: "Wir arbeiten ehrenamtlich, damit die Spieler ihr Hobby ausüben können. Wir als Vorstand erwarten dafür aber Unterstützung und Resonanz." Ob die erste Mannschaft die Saison überhaupt zu Ende spielt, ist zurzeit noch offen. Neben der ersten Mannschaft kamen auch keine Vertreter der Zweiten, der Damen oder der Gymnastikabteilung. "Es gibt leider eine Menge Ärger im Verein", berichtete Hohlmann.

Hintergrund des drohenden Zerwürfnisses zwischen Vorstand und erster Mannschaft ist die Entlassung des Trainers Dominik Rosinski am Donnerstag. Dieser hatte sich nach dem Derby gegen Dhünn über die Abwesenheit des Vorstandes beklagt und einigen Mitgliedern den Rücktritt nahegelegt. "Dominik Rosinski war deshalb als Trainer nicht mehr haltbar. Nur aufgrund seines langjährigen Engagements haben wir ihn wegen vereinsschädigenden Verhaltens nicht auch noch als Mitglied ausgeschlossen", erklärte Hohlmann. Es sei sehr traurig, dass die erste Mannschaft, die das Problem schließlich etwas angehe, nicht erschienen sei. "Ich weiß nicht, ob das Ärgerei oder Erpressung sein soll. Sowas gehört sich einfach nicht", sagte Hohlmann.

Auch in der Jugendabteilung läuft es zurzeit nicht gut. Im letzten Jahr verlor der Verein rund 40 Spieler - es bleiben nur noch etwas mehr als 100 Jugendspieler. Statt neun sind in dieser Saison nur sieben Mannschaften zum Spielbetrieb angemeldet. Zudem werde es auch in der kommenden Saison schwierig, eine neue A-Jugend aufzubauen. "Wenn wir keine A-Jugend zum Aufrücken haben, brauchen wir uns nicht wundern, dass es im Senioren-Bereich nicht läuft", sagte der sportliche Leiter Frank Bruchertseifer. Am wichtigsten sei es, Anreize zu schaffen - allem voran einen Kunstrasenplatz. "Ansonsten kommen wir als Verein nicht weiter", stellte der Vorsitzende Marco Ritscher fest.

Schuld an dieser Lage sei vor allem die Stadt Wermelskirchen. "Die Stadt muss sich überlegen, ob man lieber eine Senioren-Hochburg oder eine attraktive Stadt für Familien sein will", sagte Ritscher. Die Vereine bräuchten dringend Unterstützung, um Familien zu halten. "Sonst geht es nur noch darum, wer als Letzter das Licht an hat", befürchtete Ritscher.

Bei den Wahlen wurden alle Vorstandsmitglieder bestätigt. "Die Stimmung ist momentan sehr zwiespältig, und wir wissen noch nicht, wie wir den Verein wieder in ruhiges Fahrwasser bekommen. Trotzdem macht uns die Arbeit nach wie vor Spaß und wir nehmen diese Herausforderung an", sagte Ritscher.

(kron)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort