Wermelskirchen Zieht Lindner bald in den Südkreis?

Wermelskirchen · Seine Frau wohnt und arbeitet als Journalistin in Berlin, er selbst hat einen Wohnsitz in Meerbusch vor den Toren Düsseldorfs, doch FDP-Kandidat Christian Lindner zieht es zurück in seine rheinisch-bergische Heimat.

Christian Lindner, hier nach der standesamtlichen Trauung 2011 mit der "Zeit"-Journalistin Dagmar Rosenfeld, ist auf Wohnungssuche.

Christian Lindner, hier nach der standesamtlichen Trauung 2011 mit der "Zeit"-Journalistin Dagmar Rosenfeld, ist auf Wohnungssuche.

Foto: Sascha Menge

"Ich freue mich, dass ich jetzt künftig meine Freunde häufiger sehen kann und auch im Rheinisch-Bergischen Kreis nicht mehr nur auf der Durchreise bin", sagte der FDP-Politiker nach der Sitzung seiner Partei in Berlin via Handy.

Bereits vor seinem Wahlerfolg vom Sonntag hatte er erwogen, sich im Rheinisch-Bergischen wieder einen Wohnsitz zuzulegen. Wenn auch nicht unbedingt in Wermelskirchen, wo der heute 33-Jährige aufgewachsen ist. "Ich suche eher was im Süden, in Refrath oder Rösrath — denn haben Sie schon mal versucht, wie lang es dauert, bis man von Wermelskirchen am Flughafen ist?!"

Seitdem Lindner als Generalsekretär auf die Bundesebene seiner Partei nach Berlin gewechselt war, hatte Lindner auch seinen Hauptwohnsitz an die Spree verlegt. Nach seinem Rücktritt als "General" der Bundes-FDP im Dezember und seiner Nominierung zum Spitzenkandidaten für die NRW-Landtagswahl im März rückte Rhein-Berg als Wohnort wieder in die engere Auswahl.

"Ich komme schließlich von hier", so der Politiker. Eine Entscheidung werde er gleichwohl erst in den kommenden Tagen treffen, sagte er: "Mit dem Ergebnis von Sonntag steht natürlich auch ein Hauptwohnsitz in Düsseldorf zur Debatte." Eins sei für ihn aber klar, so der 33-Jährige: Sein Bundestagsmandat werde er niederlegen, um Partei- und Fraktionschef in Düsseldorf zu werden. Seit gestern ist er beides offiziell: Die FDP-Fraktion im Düsseldorfer Landtag hat Lindner einstimmig zu ihrem Vorsitzenden gewählt.

Kontakt mit der Heimat halten

Überzeugt hatte Lindner als FDP-Spitzenkandidat mit dem Bekenntnis zu klassischen liberalen Werten. "Gags oder Schrilles sind nicht meine Sachen", sagt Lindner. Er sei vielmehr von der "Martin-Stähr-Schule" des langjährigen Vorsitzenden der FDP-Fraktion im rheinisch-bergischen Kreistag geprägt. "Man braucht so eine Haltung", so der Hoffnungsträger der FDP.

Den Kontakt in seine Heimat will er auch als Kreisvorsitzender halten. "Es ist zwar ein bisschen ungewöhnlich, zugleich Landeschef und Kreisvorsitzender zu sein — aber an dem Amt in Rhein-Berg hängt mein Herz. Deshalb müssen wir besprechen, ob die beiden Ämter zu vereinbaren sind." Erst im März war Lindner mit mehr als 97 Prozent der Stimmen im Amt des Kreisvorsitzenden bestätigt worden.

(RP/rl)
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