Wermelskirchen WiW-Vorstand: "Wir haben riesiges Potenzial"

Wermelskirchen · Wermelskirchen hat wenig Grund zu jammern, findet der neue Vorsitzende des Stadtmarketing-vereins, Dankmar Stolz. Er will vor allem die Arbeit an der Basis, in den Arbeitskreisen, stärken.

 Dankmar Stolz ist seit Ende Juni Vorsitzender des Stadtmarketingvereins WiW. Ihm ist die Arbeit in den Arbeitskreisen besonders wichtig.

Dankmar Stolz ist seit Ende Juni Vorsitzender des Stadtmarketingvereins WiW. Ihm ist die Arbeit in den Arbeitskreisen besonders wichtig.

Foto: Moll

Dankmar Stolz, seit sechs Wochen Vorsitzender des Stadtmarketingvereins WiW ("Wir in Wermelskirchen") setzt auf die Ideen und die Stärke seiner Mitglieder: "Ideen, die in den Arbeitskreisen entstehen, sind viel besser und effektiver umzusetzen, als wenn sie von oben vom Vorstand kommen", sagt der 44-Jährige. Ein ganz aktuelles Beispiel will der Stadtmarketingverein heute in einem Pressegespräch der Öffentlichkeit präsentieren: ein neues Konzept für den Nikolausmarkt.

Stolz sieht den fünfköpfigen WiW-Vorstand folgerichtig als "Dienstleister" für die Arbeitskreise und möchte auf deren Arbeit in seiner Amtszeit noch mehr Gewicht legen. In den momentan neun Arbeitskreisen treffen sich die Experten, um ihre Themenkreise voranzubringen: beispielsweise Einzelhandel, Gastronomie oder Handwerk. Mit Blick auf die über 300 Mitglieder und die Stadt im allgemeinen sagt Stolz: "Wir haben ein Riesen-Potenzial in Wermelskirchen." Dass die Stadt von ihren Einwohnern und Politikern so oft schlecht geredet wird oder es bei vielen die Tendenz zum Jammern gibt, stört Stolz gewaltig. Er hält dagegen: "Wir haben super Wirtschaftsunternehmen, innovatives Handwerk, Einzelhändler mit hervorragendem Sortiment, Top-Gastronomen, eine brutal-gute Vereinslandschaft, eine ideale Lage an der Autobahn und eine Region mit großem touristischem Potenzial."

Wermelskirchen und die Wermelskirchener machen noch zu wenig aus sich, findet Stolz - und sieht darin eben die Aufgabe des Stadtmarketingvereins. "Man sollte sich nicht auf die Hindernisse, sondern auf die Chancen konzentrieren", sagt der Ingenieur, der sich gerade erst zu Jahresbeginn als Berater und Planer für Haustechnik selbstständig gemacht hat.

Als besonders gelungene Entwicklung führt Stolz den Innenstadtumbau an. "Vor fünf Jahren saß niemand draußen, heute ist die Stadt voll mit Außengastronomie, und die Radtrasse bringt Besucher in die Stadt." Dass der Tourismus ein kommendes Thema der Zukunft ist, darin ist sich der WiW-Vorsitzende mit Bürgermeister Eric Weik einig. Für einen eigenen Arbeitskreis Tourismus habe sich allerdings innerhalb des Vereins noch kein Vorreiter gefunden, das Thema steht jedoch auf der Tagesordnung.

Bei einem anderen Thema wird Stolz, der bekennende Optimist, allerdings pessimistisch: bei der Neu-Gestaltung des Loches-Platzes. "Ich sehe da in den nächsten Jahren wenig Bewegung." Dass die Überarbeitung des bestehenden Einzelhandelsgutachtens die Rhombus-Brache außen vor lässt, ist nicht im Sinne des WiW-Vorsitzenden. Er hätte sich einen Blick auf die gesamte Stadt gewünscht. Und er glaubt: "Wenn das Gutachten vorliegt, werden es alle Seiten nutzen, um damit ihre Argumente zu untermauern." Die, die einen Vollsortimenter (also einen großen Markt mit einem Angebot wie "Toom") dort wünschen, ebenso wie die, die sich reinen Lebensmittelhandel in der Innenstadt vorstellen. Stolz befürchtet daher Stillstand bei diesem Thema. Das Thema Rhombus-Brache verliert WiW derweil aber nicht aus dem Blick. Gespräche mit der Industrie- und Handelskammer, dem Bürgermeister und dem Investor zu diesem Thema laufen bereits.

Von Politik und Stadtverwaltung wünscht sich der WiW-Vorsitzende, dass sie in Zukunft mehr an einem Strang ziehen, egal um welches Thema es geht: "Sie sollten sich im Sinne von Wermelskirchen zusammensetzen und sich weniger um den politischen Gegner kümmern."

(RP)
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