Wermelskirchen WiW-Studie: Selbstständige fühlen sich besser

Wermelskirchen · Es geht in erster Linie immer um Optimierungen der Arbeitsgestaltung. Diese Lösungen zum Erreichen eines besseren Wohlbefindens von Selbstständigen sind jedoch so hochindividuell wie die Menschen verschieden sind. Zu diesem Ergebnis kommt Thorsten Thomas, der in Kooperation mit dem Stadtmarketingverein WiW eine Umfrage unter Selbstständigen zu deren Arbeitsbelastung organisiert hatte.

An der Universität Wuppertal machte der 42-jährige Bankkaufmann, der nebenberuflich studierte, im März seinen Abschluss als Master of Arts für Arbeitsorganisations-Psychologie. Im Zuge seiner Abschlussarbeit riefen Thorsten Thomas und WiW zur Teilnahme an einer anonymen Befragung auf, 96 Selbstständige aus Wermelskirchen nahmen sich die etwa 15 Minuten Zeit und beantworteten den Fragebogen. "Das ist eine sehr gute Resonanz, wenn man bedenkt, dass Selbstständige dauernd mit irgendwelchen Anfragen bombardiert werden", sagt Thomas. Und weiter: "Mir geht es kurz gefasst um den Menschen auf der Arbeit, im Speziellen um Geschäftsführer und Unternehmensinhaber. Es gibt kaum Studien über das Befinden von Selbstständigen."

Die Vorstellung der Studienergebnisse im Haus Eifgen am kommenden Mittwoch, 31. Mai, 19.30 Uhr, richtet sich deshalb in erster Linie an Selbstständige, jedoch auch an alle anderen Interessierten. Neben Thorsten Thomas zählen Lena Kieseler, Dr. Sebastian Beitz und Prof. Dr. Rainer Wieland zu den Referenten. Letzterer ist durch zahlreiche Fachveröffentlichungen ausgewiesener Experte im Bereich Wirtschafts-, Arbeits- und Organisationspsychologie.

Tendenziell gehe es den Selbstständigen besser als den Angestellten. Das resultiere vor allem aus dem Gefühl, den Arbeitstag eigenständig gestalten zu können. "Ist es gefühlt besser, dann ist alles in Ordnung", kommentiert Thomas und lässt Zwänge von Selbstständigen nicht außer acht: Termine, nicht geregelte Arbeitszeiten, unbedingt nötige Unterstützung durch das familiäre Umfeld. "Selbstständige haben eine hohe Selbstwirksamkeit, das Zutrauen, dass sie ihre Anforderungen bewältigen können. Dadurch ist ein Gefühl der Überforderung sehr unwahrscheinlich."

In einem etwa einstündigen Vortrag werden die Referenten den Unterschied zwischen Belastung (was von außen auf den Menschen einströmt) und Beanspruchung (was die Belastung mit dem Menschen macht) aufschlüsseln. "Die Studie ist viel Statistik. Das wird im Referat jedoch brauchbar unter pragmatischen Gesichtspunkten umgesetzt." Im Anschluss sollen die Zuhörer mit den Referenten in eine Diskussion einsteigen.

(sng)
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