Wermelskirchen WiW sieht Arbeit gefährdet

Wermelskirchen · Der erweiterte Vorstand des Stadtmarketingvereins erwartet von der Stadt einen Ersatz für den Citymanager – in Form von Geld oder Personal. Die WiW-Planung läuft nur bis März 2012 – ob das "Fest" stattfindet, ist völlig offen.

 Volle Straßen beim Stadtfest "Das Fest" im Mai. Der Stadtmarketingverein sieht diese Veranstaltung ab 2012 ebenso als gefährdet an wie zum Beispiel die Zählscheinaktion im Herbst.

Volle Straßen beim Stadtfest "Das Fest" im Mai. Der Stadtmarketingverein sieht diese Veranstaltung ab 2012 ebenso als gefährdet an wie zum Beispiel die Zählscheinaktion im Herbst.

Foto: Dörner

Der um die Sprecher der Arbeitskreise erweiterte Vorstand des Stadtmarketingvereins "Wir in Wermelskirchen" (WiW) ist in der jüngsten Sitzung zum Schluss gekommen, dass eine Streichung oder einjährige Wiederbesetzungssperre der 40-Stunden-Stelle von Citymanager Maximilian Fresen zu einem kompletten Erliegen der Arbeit führe. Henning Conrads, stellvertretender Vorsitzender, drückte es drastisch aus: "Das wäre tödlich für das Stadtmarketing." So laufen die Planungen des Vereins nur bis zum 24./25. März: Dann findet die Gesundheitsmesse statt. Alles Weitere, so Vorsitzender Frank von Juterzenka, wird derzeit infrage gestellt: "Das gilt fürs Fest, für die verkaufsoffenen Sonntage wie auch die Zählscheinaktion in 2012."

Die Streichung der Vollzeitstelle ist eine Position in der "Giftliste" zur Konsolidierung des Haushaltes. 88 000 Euro hofft so die Stadtverwaltung zu sparen. Juterzenka: "Wir haben in diesem Jahr schon auf den Zuschuss von 20 000 Euro verzichtet und werden dies auch in den Folgejahren tun. Das sind immerhin 25 Prozent der Kosten."

"WiW-Arbeit nicht gewürdigt"

Er kritisiert, dass nur die Summe zur Disposition stehe, aber nicht über Risiken und Nachteile gesprochen wurde. "Mir scheint, die Arbeit von WiW wird nicht gewürdigt." Negative Folgen seien aus seiner Sicht Steuerausfälle und Kaufkraftabwanderung, wenn Veranstaltungen nicht mehr angeboten würden. "Damit muss sich die Politik dringend beschäftigen", so seine Feststellung.

Statt 73 Wochenstunden (Fresen Vollzeit, Juterzenka und Conrads 6,5 Stunden und Bianca Schminke im Sekretariat mit 20 Stunden) hätte WiW ab April 2012 bei einer Nicht-Wiederbesetzung nur 33 Stunden bezahlte Arbeitskraft: "Das ist eine Reduzierung um 55 Prozent. Mit 45 Prozent kann das aktuelle Programm nicht aufrechterhalten werden", sagt der Vorsitzende.

Als Alternative sehe er eine "finanzielle Ausstattung", um eigenes Personal oder Honorarkräfte einzustellen. Griffe die Wiederbesetzungssperre, käme ein neuer Citymanager erst im Oktober 2013 zum Ersatz. Dann hätte sich WiW erledigt. "Die Lage ist kritisch", bemerkte gestern Juterzenka. Dann würde auch er nicht weitermachen: "Ich habe das Amt übernommen bei der Voraussetzung, dass die Infrastruktur erhalten bleibt."

Mit allen politischen Parteien sei gesprochen worden. Einen eindeutigen Rückhalt gebe es nur von der WNKUWG. "Alles andere ist zurzeit spekulativ." Mit dem Bürgermeister hat Juterzenka ein "konstruktives Gespräch" geführt. "Mir ist keine Lösung zugesichert worden, wohl aber bekam ich das Signal, dass man sich um eine Lösung bemüht."

Dass WiW inzwischen für Bürger ein Anlaufpunkt ist, merkte man besonders mittwochs, wenn das Bürgerbüro geschlossen habe. "Wir leiten gern alle Beschwerden und Anregungen weiter, aber nur, solange Personal vorhanden ist", so Conrads.

Erste konkrete Auswirkung: WiW wird 2012 kein Jahresprogramm auflegen. Kostenersparnis: rund 2000 Euro.

(RP)
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