Wermelskirchen WiW: Rathaus soll dann eben alles machen
Wermelskirchen · Auf der sogenannten Giftliste zur Haushaltskonsolidierung steht auch der Stadtmarketing-Verein (WiW). Der wehrt sich, wie berichtet, gegen die mögliche Streichung oder Kürzung seiner städtischen Zuschüsse, sieht seine Arbeit ohne einen hauptamtlichen Mitarbeiter (Nachfolger von Maximilian Fresen) als nicht mehr leistbar an. Das bezweifelt Büfo-Fraktionsvorsitzender Friedel Burghoff, der, wie am Mittwoch berichtet, die Stadtmarketing-Aufgaben gerne wieder im Rathaus angesiedelt sähe.
WiW-Vorsitzender Frank von Juterzenka reagiert: "Schön, dass Herr Burghoff vorschlägt, die WiW-Aufgaben wieder ins Rathaus zu überführen. Aus meiner Sicht: einverstanden!", sagt er. Dann müssten im Rathaus aber auch sofort die Planungen für eine ganze Vielzahl von Veranstaltungen in 2012 übernommen werden. Die da wären laut von Juterzenka: Gesundheitstage, vier verkaufsoffene Sonntage, das Fest mit Handwerker-Leistungsschau und Auto-Frühling, vielleicht Rund um Köln, vielleicht Fashion Week, auf jeden Fall aber Wermelskirchen à la carte, Martinszug, Nikolausumzug, Nikolaustreff und Zählscheinaktion.
Der WiW-Vorsitzende räumt ein, dass man im Rathaus sicherlich zu strategischen Planungen eigene Überlegungen entwickeln wolle: "Aber auch hier helfen wir natürlich gern", bietet er an. Er frage sich allerdings, woher ein zusätzlicher Mitarbeiter fürs Stadtmarketing im Amt für Wirtschaftsförderung, wie von Büfo angedacht, denn kommen und vor allem, was der kosten solle.
Und von Juterzenka versichert: "Falls wir den Eindruck haben, dass alle oder zumindest die meisten der aufgeführten Veranstaltungen von guten Händen übernommen werden, sind wir die Letzten, die sich an Aufgaben klammern." Dann könne man eine Mitgliederversammlung einberufen und über Burghoffs Vorschläge beraten, zielt er auch auf dessen Frage nach einem möglichen Einsatz der Mitgliederbeiträge für eine Organisationskraft ab. Die Mitgliederbeiträge beziffert er auf 40 000 Euro im Jahr. Der Vereinsvorsitzende betont aber, dass WiW in seiner jetzigen (Personal)-Konstellation erheblich dazu beitrage, dass in der Stadt das ganze Jahr über etwas los sei, und fügt hinzu: "Wir möchten, dass die Stadt weiter lebendig bleibt. Egal, wer es macht, Hauptsache, es passiert."