Stadtmarketingverein Wermelskirchen Kirmes und Matinee fallen aus

Wermelskirchen · WiW-Vorsitzender Dankmar Stolz plädiert für Sonntagsöffnung des Einzelhandels.

 Matinee 2019: ausgelassene junge Menschen bei der Party. Solche Szenen wird es 2020 nicht geben.

Matinee 2019: ausgelassene junge Menschen bei der Party. Solche Szenen wird es 2020 nicht geben.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Der Stadtmarketingverein „Wir in Wermelskirchen“ hat sich angesichts der Corona-Pandemie damit abgefunden, dass es für „Das Fest“ und für „Rock am Markt“ 2020 wenig Hoffnung gibt. Und der Vorsitzende Dankmar Stolz geht in seiner Einschätzung der Situation noch weiter: „Das Licht am Ende des Tunnels ist noch sehr weit entfernt. Es ist fraglich zum jetzigen Zeitpunkt, ob die Herbstkirmes wie gewohnt stattfinden kann.“ Das wurde am Mittwochabend bestätigt. Großveranstaltungen sind bis 31. August untersagt. Der Erste Beigeordnete Stefan Görnert in einer ersten Redaktion: „Die Absage ist sehr bedauerlich. Aber Gesundheit geht vor.“ Am Donnerstag will er mit seinen Mitarbeitern klären, ob noch etwas zu retten sei.

Für WiW ist ganz klar: „Wir brauchen die verkaufsoffenen Sonntage mehr denn je“, sagt Stolz. Er sieht sie für 2020 noch nicht, da die Aktionen wie „Das Fest“ mit der Frühjahrskirmes fehlen werden. „Deshalb müssen wir uns auf kleine Aktionen konzentrieren, um die Läden zu füllen“, sagt er. „Denn Kundenbindung schaffen wir nicht über das Internet. Wir müssen die Menschen wieder in die Geschäfte kriegen.“ Sobald die Läden wieder öffnen, und da setzt er auf die Entscheidung des Bundes, wird WiW die Einzelhändler unterstützen. „Ich sehe ein Problem. Gewöhnen sich die Wermelskirchener an Online-Plattformen, dann bleiben sie da. Und die sind so professionell, da kommen unsere Angebote nicht mit.“ Damit meint er viele neue Onlinestrategien, wo auch Wermelskirchener Produkte angeboten werden. Oder auch die vielen Lieferservices: „Die können nicht dauerhaft die gastronomischen Angebote und Erlebnisse unserer Restaurants abdecken.“ Ohne persönlichen Kontakt und das „Anfassen“ der Produkte werde keine wirkliche Kundenbindung erzeugt. „Das bedeutet: Der Kunde wird langfristig auf den besten, schnellsten und preiswertesten Onlineanbieter zurückgreifen, weil die Bindung an seinen Händler vor Ort fehlt.“ Da werden Einzelhandelsgeschäfte dauerhaft keine existenz-sichernden Marktanteile halten können.

 Dankmar Stolz ist Vorsitzender des Stadtmarketingvereins.

Dankmar Stolz ist Vorsitzender des Stadtmarketingvereins.

Foto: Solveig Pudelski

Für Stolz ist deshalb das Thema „Sonntagsöffnung“ so wichtig. „Es mehren sich die Stimmen, dass Einzelhändler auch sonntags öffnen sollen. Und ich bin auch dafür in dieser Ausnahmesituation, aber nur für einen begrenzten Zeitraum.“ Denn wenn Paketdienste sonntags liefern dürften, wäre dies ein Schlag ins Gesicht der Einzelhändler.

Mit der Entscheidung des Bundes, den Einzelhandel ab Montag wieder zu öffnen, sieht er den Start für den Wiederaufbau in Wermelskirchen. WiW werde bemüht sein, die Menschen aus den Online-Verkaufsstellen in die Läden zu locken, weil die Händler primär auf den persönlichen Kundenkontakt und das Einkaufserlebnis setzen.

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