Beratung auch in Radevormwald Reden in der Krise hilft – auf allen Kanälen

Radevormwald/Wipperfürth · Die Anfragen für eine Beratung in der Herbstmühle nehmen immer weiter zu. Die Einrichtung ist seit mehr als 40 Jahren Anlaufpunkt für Menschen mit Anliegen unterschiedlichster Art und betreibt auch in Radevormwald eine Nebenstelle.

 Ludger Sändker leitet die Psychologische Beratungsstelle Herbstmühle in Wipperfürth, die auch in Radevormwald eine Außenstelle betreibt.

Ludger Sändker leitet die Psychologische Beratungsstelle Herbstmühle in Wipperfürth, die auch in Radevormwald eine Außenstelle betreibt.

Foto: Herbstmühle

Die Psychologische Beratungsstelle Herbstmühle in Wipperfürth weist jetzt in der Corona-Krise nochmals eindringlich auf ihr Angebot hin. „Denn der erneute Lockdown führt im Augenblick nicht dazu, dass die Fragezeichen für die Menschen kleiner werden. Die Anfragen zur Beratung sind seit Ende der Sommerferien wieder in die Höhe geschnellt und erreichen vor-coronales Niveau“, berichtet Leiter Ludger Sändker.

Die Herbstmühle ist seit mehr als 40 Jahren Anlaufpunkt für Menschen mit Anliegen unterschiedlichster Art. Seien es Fragen zur Erziehung, dem Zusammenleben als (Patchwork-) Familie, zur Entwicklung von Babys und Kleinkindern oder den unterschiedlichsten Sorgen und Nöten junger Menschen. Viele Familien haben ihre eigenen Methoden entwickelt, um gut und harmonisch miteinander zu leben. Dennoch können herausfordernde Situationen zu einem Gefühl von Hilflosigkeit führen. In der jüngsten Vergangenheit hat sich das eigene und gesellschaftliche Leben innerhalb kürzester Zeit durch die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Folgen verändert, sagt Sändker. Plötzlich sei eine neue Form des Zusammenlebens entstanden – mit positiven Erlebnissen wie mehr Nähe, größeren (zeitlichen-) Freiräumen und gemeinsamen Aktivitäten, sowie „Entrümpelung“ von Haus und Geist und der Entdeckung neuer Hobbys und Leidenschaften.

Unterstützung über die verschiedensten Altersgruppen hinweg ist ein gutes Beispiel für eine neue gewachsene Solidarität. Jung und Alt tragen mit ihren jeweiligen Kompetenzen dazu bei – sei es bei Einkauf und Besorgungen zu helfen, Nachbarschaftshilfe zu leisten oder in Fragen zur Nutzung von Videotelefonie oder digitalen Angelegenheiten zu assistieren.

Die sich überschlagenden Entwicklungen und gravierenden, unfreiwilligen Einschränkungen haben nicht nur Auswirkungen auf die Gesellschaft, sondern auch auf die Familien und Menschen unabhängig vom Lebensalter. Viele Menschen kennen aktuell sicherlich Verunsicherungen und Sorgen in Bezug auf die Zukunft und Gesundheit von sich oder nahestehenden Personen. Potentiell haben aber auch Ängste ihren Platz im Alltag beansprucht angesichts bedrohlich wirkender Nachrichten, Isolation von Familienmitgliedern und Freunden, finanzieller Probleme, sowie beruflicher oder schulischer Einschränkungen.

„Im Beratungskontext konnten und können ratsuchende Eltern schon immer das System Familie betreffende Anliegen thematisieren, Handlungsoptionen entwickeln und sich entlasten“, erläutert Sändker. Zuletzt kamen erwartungsgemäß weitere spezifische Fragen und Befürchtungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie und deren Folgen hinzu, wie Probleme mit der Kinderbetreuung, Versuche einer adäquaten Beschulung und Regelungen des altersangemessenen Medienkonsums.

Selbstverständlich sind auch junge Menschen und Kinder mit ihren Sorgen und Nöten eingeladen, sich zu melden und finden im Team der Berater die Möglichkeit eines vertrauensvollen Kontakts und der Ausarbeitung individueller Lösungen für die eigenen Herausforderungen des Lebensalltags. Durch die veränderte Situation wurde auch das Angebot der Psychologischen Beratungsstelle angepasst und neue Strukturen geschaffen. So wurde die Beratung vor Ort in Corona-Zeiten und den damit einhergehenden Kontaktbeschränkungen durch eine Telefon- und Videooption ergänzt. Die technische Ausstattung der Beratungsstelle wurde aufgerüstet und eine datenschutzkonforme Grundlage für eine Videoberatung analog zur ärztlichen Videosprechstunde eingerichtet.

Dieses inklusiv angelegte Angebot wurde und wird von den ratsuchenden Menschen gerne angenommen. Ein Leitgedanke der Beratungsstelle ist die zeitgemäße Teilhabe aller Menschen an Beratung – unabhängig von Alter und Herkunft oder mit Handicap – so dass alle Personen mit ihren individuellen Fragen und Anliegen wahrgenommen werden und Unterstützung finden können.

Die Baby-Begrüßungsdienste der Familienhebammen und Kinderkrankenschwestern werden weiter durchgeführt. Die Cafés BiB in Wipperfürth und Lindlar sind zunächst bis zum Jahresende geschlossen. Beratungsgespräche in den Familienzentren sind vor Ort möglich, wenn die Zentren den Zutritt erlauben. Die Beratung im Sozialraum Schule ist wieder gestartet. Im September startete die „Drachenflieger-Kids”-Gruppe für Kinder im Alter von acht bis elf Jahren. Ein weiterer Gruppenbeginn erfolgt im Frühjahr 2021.

Beratungsgespräche können in der Hauptstelle in Wipperfürth, der Nebenstelle an der Gaulstraße, sowie in den Außenstellen in Lindlar und Radevormwald in Anspruch genommen werden. Es gilt Maskenpflicht.
www.beratung-in-wipperfuerth.de

Kontakt Psychologische Beratungsstelle Herbstmühle, Herbstmühle 3, Wipperfürth, Tel. 02267 3034, E-Mail: herbstmuehle@beratung-in-wipperfuerth.de

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