Rohrbruch im Pumpwerk Eckringhausen Abwässer fließen ungeklärt in den Bach
Eckringhausen · Weil im Pumpwerk Eckringhausen die Technik durch einen Rohrbruch ausfiel, muss der Beckeninhalt mit Tankfahrzeugen abgefahren werden. Doch ein Teil der Brühe gelangt ins Gewässer. Stadt informierte Behörden.
Große Sorgen um den Zustand des Baches unterhalb der Regenrückhalteanlage in Eckringhausen macht sich Günter Kühn. Seit zwei Wochen nehme er auf seiner Runde mit dem Hund durch den Wald einen unangenehmen, schwefelartigen Gestank wahr, meldete der Anwohner der Siedlung Braunsberg unserer Redaktion. Das Gewässer stinkt nicht nur schon von weitem. Es ist auch stark getrübt, am Untergrund haben sich graue Schichten gebildet, an der Wasseroberfläche sind Schlieren zu sehen. Der Bach wirkt tot. Oberhalb der Kläranlage ist sein Wasser hingegen noch kristallklar.
„Jeden Tag, auch an Wochenenden, versuchen Fäkalienfahrzeuge, die Becken des Klärwerks zu leeren“, berichtet Günter Kühn. „Ich gehe davon aus, dass die Kläranlage nicht funktioniert und laufend Abwässer in den Bach geleitet werden. Vermutlich sind dort alle Kleinstlebewesen und auch Fische sehr bedroht.“ Inzwischen geht er davon aus, dass es im Bach kein Leben mehr gibt. Andere Hundebesitzer warne er, die Tiere vom Bach fernzuhalten.
Ursache der Bachverunreinigung ist ein Rohrleitungsschaden in dem Pumpwerk, teilt Harald Drescher, Leiter des Tiefbauamtes, auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Sofort habe er alle relevanten Behörden über den Vorfall informiert: Bezirksregierung, Wupperverband und Untere Wasserbehörde. Außerdem wurden Sofortmaßnahmen eingeleitet. Seit Mittwoch werde der Schaden repariert, bis Ende der Woche soll die Technik wieder einwandfrei funktionieren. „Glücklicherweise hat die Fachfirma aus Süddeutschland, die vor einiger Zeit das Pumpwerk saniert hat, einen anderen Auftrag in Köln. Sie konnte daher noch die Auftragsarbeit übernehmen“, sagt Drescher.
Die Anlage im Tal zwischen Braunsberg und Hilfringhauser Straße ist ein Pumpwerk mit Becken, in denen der Mix aus Schmutz- und das Oberflächenwasser bei stärkerem Regen zwischengelagert wird. Pumpen befördern das Abwasser aus dem Umkreis in den Schmutzwasserkanal, der zur Kläranlage Frohntaler Straße führt. Durchaus zulässig sei, dass das Gemisch aus Abwässern und Oberflächenwasser bei stärkerem Regen übertritt und in den Bach läuft. Durch den Rohrbruch aber spitzte sich die Situation nun zu: Der Pumpraum stand unter Wasser, die Elektrotechnik der Anlage wurde dadurch in Mitleidenschaft gezogen. Die Folge: Die Pumpen konnten nicht mehr arbeiten. Daher wurden nach Angaben von Harald Drescher Firmen beauftragt, das schmutzige Wasser aus den Becken abzupumpen und in Tankfahrzeugen abzutransportieren. Jeden Tag, auch am Wochenende. Drescher: „Auch der Wupperverband, der über einen eigenen Tankwagen verfügt, hat mitgeholfen, das Wasser abzupumpen.“ Er hoffe, dass der Schaden bis zum Ende der Woche behoben ist.
Danach soll geklärt werden, wie groß der Schaden für das Gewässer, für Fauna und Flora ist. „Die Situation werden wir mit dem Wupperverband und der Bezirksregierung überprüfen“, sicherte Harald Drescher zu. Bis zum Wochenende allerdings werden Spaziergänger im Bereich des Bachs mit dem Gestank und der grauen Brühe im Bachlauf leben müssen.