Politik in Wermelskirchen Kerpener Rat holt Thomas Marner

Wermelskirchen/Kerpen · Einstimmiges Votum: Der Technische Beigeordnete verlässt Wermelskirchen wahrscheinlich am Jahresende. Darüber werden die Bürgermeister der beiden Städte aber noch verhandeln müssen.

Thomas Marner ist in Kerpen gewählt worden.

Thomas Marner ist in Kerpen gewählt worden.

Foto: Stadt

Thomas Marner ist vom Stadtrat in der Kolpingstadt Kerpen einstimmig für acht Jahre zum Technischen Beigeordneten gewählt worden. Damit führen seine beruflichen Wege den Kölner und bisherigen Technischen Beigeordneten von Wermelskirchen in eine Kommune mit annähernd doppelt so vielen Einwohnern.

Kurz nach seiner Wahl nahm Thomas Marner, der sich vorher nicht äußern wollte (wir berichteten), zu seinem Wechsel Stellung, ohne eine Begründung zu nennen: „Ich freue mich sehr, dass ich in Kerpen einstimmig zum Technischen Beigeordneten gewählt wurde! Ich gebe aber gerne zu, dass es mir auch schwerfallen wird, Wermelskirchen den Rücken zu kehren, weil es eine außergewöhnliche, besondere Stadt ist und ich hier mit einem sehr engagierten und versierten Team von top Fachleuten in meinem Dezernat viele spannende Projekte mit planen, anschieben und abschließen konnte und durfte.“

Der scheidende Beigeordnete schlägt angesichts seines Wechsels aber auch kritische Töne an: „Ich bedauere, dass die Nachricht meiner anstehenden Wahl in einigen Ratsfraktionen für Aufregung gesorgt hat und unter anderem Bürgermeisterin Marion Lück öffentlich in der Presse vorgeworfen wurde, sie habe ‚skandalös‘ gehandelt, weil sie die Fraktionen nicht frühzeitig über einen möglichen Wechsel informiert hat. Dazu würde ich gerne klarstellen, dass jedes Bewerbungsverfahren in der Regel so vertraulich bleibt, dass niemand etwas davon weiß.“ Er habe als CDU-Mitglied „sehr wenige vertraute Menschen innerhalb der CDU“ vorher informiert. Ebenso die Bürgermeisterin. „Allerdings habe ich alle um Verschwiegenheit gebeten“, betont Thomas Marner. Da man erst mit der Wahl gewählt sei, habe er Kommentare oder Statements im Vorfeld unterlassen.

„Ich freue mich auf die neue Herausforderung in Kerpen“, blickt Thomas Marner aus und attestiert seinem scheidenden Arbeitgeber: „Ich bedauere es ganz persönlich, künftig auf die professionelle Zusammenarbeit mit dem Verwaltungsvorstand und vor allem auf die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Bürgermeisterin Lück, den drei Amtsleitern meines Dezernates sowie den Kolleginnen und Kollegen meines Dezernats verzichten zu müssen.“

Obwohl der Zeitpunkt des Wechsels von Thomas Marner von Wermelskirchen nach Kerpen noch nicht feststeht, werden in der Verwaltung schon jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt, sagt Bürgermeisterin Marion Lück: „Ich gehe davon aus, dass Thomas Marner frühestens Ende diesen Jahres nach Kerpen wechselt. Bis dahin werden wir versuchen, seine Stelle zu besetzen.“ Sie wünsche Marner viel Erfolg und alles Gute: „Auch wenn ich sehr traurig bin, dass er wechselt. Ich schätze seine hohe Fachkompetenz ebenso wie seine Loyalität und Menschlichkeit sehr.“

Im Kerpener Stadthaushalt ist die neue Stelle von Thomas Marner mit Personalkosten von 106.700 Euro jährlich taxiert.

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