Kindersportwochen in Wermelskirchen Sportvereine lassen Kinder schnuppern

Wermelskirchen · Vom Einrad bis zum Fußball: Während der Kindersportwochen sorgen heimische Vereine nicht nur für Ferienbetreuung, sondern auch für große Begeisterung bei kleinen Sportlern.

 Max Otto (9, vorne) und Tim (11) trainieren die Koordination. Im Hintergrund Übungsleiter Bernd Stahlberg

Max Otto (9, vorne) und Tim (11) trainieren die Koordination. Im Hintergrund Übungsleiter Bernd Stahlberg

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Abby hat fünf Jahre lang geturnt. „Ich liebe Sport einfach“, sagt die Zehnjährige. Aber jetzt hat sich Abby fürs erste ausgeturnt. „Ich suche ein neues Hobby“, sagt das Mädchen, „einen richtig guten Sport.“ Was das sein könnte, weiß sie noch nicht so genau. Sie könnte sich Handball vorstellen oder Einrad-Fahren. Als Entscheidungshilfe kommen ihr die Kindersportwochen des Stadtsportverbandes gerade recht. Keine Frage: Als Abby und ihre Eltern von dem Angebot hörten, für das heimische Sportvereine an einem Strang ziehen, meldete sie sich an. Seit Montag schnuppert sie nun in ganz verschiedene Sportarten. Und Abby ist begeistert: „Ich will alles ausprobieren“, sagt sie.
Bereits in der vergangenen Woche waren die Sportvereine für die Kinder in der Schuberthalle im Einsatz, seit Monat schnuppert eine zweite Gruppe in die Angebote hinein. „Das ist für uns als Verein natürlich auch eine schöne Möglichkeit, um Werbung für unsere Angebote zu machen“, erklärt Bernd Stahlberg von TuRa Pohlhausen. Er reiste am Dienstag mit einem großen Netz voller Fußbälle in der Schuberthalle an – um die Kinder für Fußball zu begeistern. Morgens hatte bereits der Judoclub die Kinder zum Mitmachen animiert.
„Selbst in der kurzen Zeit können wir Kinder für Sport begeistern“, sagt Bernd Stahlberg. Neun Jungs und vier Mädels sausen währenddessen durch die Schuberthalle, um den Ball ins richtige Tor zu befördern. Und obwohl die einen schon Erfahrung aus der Fußballmannschaft mitbringen und das Kicken in der Ferienzeit genießen und die anderen zum ersten Mal auf einem Fußballfeld stehen, spielen die Kinder miteinander – nachdem der Stahlberg mit ihnen Pass- und Laufübungen gemacht und ihnen ein erstes Ballgefühl vermittelt hat. „Bei den Jüngeren setzen wir auch im Verein auf Fair Play und verzichten auf den Schiedsrichter“, erklärt der TuRa-Trainer, als lautes Getummel auf dem Platz entsteht. „Die Kinder können diese Konflikte alleine lösen“, sagt der Trainer und beobachtet die Situation aufmerksam. Schnell haben sich die Kinder darauf geeinigt, dass es einen Freistoß geben muss. Das Spiel läuft weiter. „Es sind auch Werte wie diese, die wir als Sportvereine vermitteln wollen“, sagt Stahlberg. Und deswegen gehe es bei den Kindersportwochen um deutlich mehr als nur um ein Ferienbetreuungsangebot.
Gerade für berufstätige Eltern allerdings dürfte die Kindersportwoche auch ein wichtiges Angebot für die Sommerferien sein: 80 Euro bezahlt jede Familie pro Kind für die Teilnahme an der Aktion. Täglich von 9 bis 16 Uhr sind die jungen Sportler in der Schuberthalle im Einsatz – zum Mittagessen spaziert die Gruppe zur Tennisanlage des Tennisclubs.
Für Abby war gleich der Einstieg in die Woche eine echte Überraschung: „Es gab Hallenspiele“, erklärt die Zehnjährige. Und dabei konnten die Kinder sich auch beim Einrad-Fahren probieren. „Ich glaube, das will ich machen“, hat das Mädchen festgestellt. Allerdings weiß sie, dass auch noch Tennis und Leichtathletik, Volleyball und Badminton auf dem Programm stehen, bevor die Sportwoche am Freitag endet. „Ich entscheide danach“, sagt Abby, „aber jetzt weiß ich: Eigentlich machen mir alle Sportarten Spaß.“

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