Entdeckerwoche für Wermelskirchener Kinder Kinder erforschen die Kraft des Wassers

Wermelskirchen · Zum Auftakt des Aqualon-Ferienprogramms backen zwölf Kinder in der Neuemühle Monsterkekse – und erforschen den alten Holzofen. Familie Büngen hat ihn auf 200 Grad aufgeheizt. Das Wasser hat als Element eine große Tradition.

 Backen wie vor 100 Jahren: Barbara Büngen stellte mit den Mädchen und Jungen auch Monsterkekse her.

Backen wie vor 100 Jahren: Barbara Büngen stellte mit den Mädchen und Jungen auch Monsterkekse her.

Foto: Theresa Demski

Julius steht neben dem großen Ofen im Keller der Neuemühle. „Ich fühle die Wärme“, sagt der Achtjährige und begutachtet die Holzschieber, die an der Wand hängen. Auf fast 200 Grad hat Familie Büngen ihren alten Ofen zur Feier des Tages aufgeheizt. Und während Julius schon den hochinteressanten Kellerraum begutachtet, sind die anderen Kinder noch am Kneten, Formen und Verzieren. Zum Auftakt des Aqualon-Ferienprogramms haben Wiebke, Stephan und Barbara Büngen zum Backen eingeladen. „Umweltbildung für die Kleinsten“, nennt das Birgit Bär vom Verein „Bergische Wasserkompetenzregion aqualon“, der auch in diesem Jahr zur Entdeckerwoche einlädt. Denn während die Kinder kneten und den Teig schließlich dank Nüssen, Rosinen und Schokolade in kleine Monster, in Pferde und Fische verwandeln, tauchen sie in die Geschichte ein. „Das Wasser hat als Element eine große Tradition im Bergischen Land“, sagt Birgit Bär, „auch in der Kulturlandschaft.“ Und dazu gehöre eben auch die Geschichte der Mühlen entlang der bergischen Flüsse.

Der Besuch in der Neuemühle und das Plätzchenbacken in dem alten Ofen würden also bestens in die Aqualon-Entdeckerwoche passen. Die sei in diesem Jahr besonders gut angekommen – bis auf eine Veranstaltung seien alle Termine ausgebucht, sagt Birgit Bär.

Währenddessen konzentriert sich Lennart weiter auf seinen Keks. Was denn das Backen mit dem Wasser zu tun habe? Der Zehnjährige blickt kurz auf: „Hier in der Mühle gibt es ein Wasserrad“, erklärt er. Das laufe zwar heute nicht mehr, habe aber früher für Wasserkraft gesorgt, so dass Mehl gemahlen werden konnte. Und nachdem nun auch der alte Ofen wieder funktioniere, könne wie vor 100 Jahren auch gebacken werden. Lennart lacht. Das sei total sein Ding, sagt er dann. Er sei irgendwie der Ingenieur-Typ, und deswegen interessiere er sich brennend für die Abläufe und die Funktionen in der Mühle. „Als ich von der Aktion in der Zeitung gelesen habe, habe ich mich sofort angemeldet“, sagt der Zehnjährige. Und dank Stephan Büngen kann er die Mühle und den Ofen dann auch genauestens unter die Lupe nehmen.

 Gebannter Blick in den alten Ofen: Stephan Büngen schiebt die Kekse in die Hitze.

Gebannter Blick in den alten Ofen: Stephan Büngen schiebt die Kekse in die Hitze.

Foto: Theresa Demski

Als alle Kekse geformt und verziert sind, bittet Wiebke Büngen die Kinder, einen Schritt zurückzutreten. Dann öffnet sie die kleine Luke des Ofens. Die Blicke der Kinder folgen dem Brotschieber in die Hitze. „Ganz schön tief“, staunt Julius und lässt sich dann von Barbara Büngen zeigen, wie weit der alte Ofen in das Gebäude ragt – fast drei Meter. „Es ist uns wichtig, den Kindern den Zugang zu diesem alten Gebäude und dem Ofen zu ermöglichen“, sagt Wiebke Büngen, „es geht schließlich auch darum, diese Dinge für die Zukunft zu erhalten.“ Für viele der Kinder ist es der erste Besuch in der Mühle. Am Ende machen sich die Mädchen und Jungen mit warmen Plätzchen und vielen Entdeckungen im Gepäck wieder auf den Heimweg. Während Frida (4) ihrer Mutter noch strahlend ihre Kekse vorführt, erzählt Elly (7) von dem großen Mühlrad, dem heißen Ofen und diesem besonderen, alten Gebäude, in dem man sogar Plätzchen backen kann.

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