Zweiter Eilantrag eines Anliegers vom Verwaltungsgericht abgewiesen Jugendfreizeitpark endlich freigegeben

Wermelskirchen · Das Verwaltungsgericht Köln hat in dieser Woche den Eilantrag eines Anwohners aus Zenshäuschen abgewiesen. Damit dürfen Radfahrer durch die Hofschaft fahren, und der Jugendfreizeitpark darf legal genutzt werden.

 Kjell Ork (21) aus Burscheid war am Freitag pünktlich um 12 Uhr der erste legale Nutzer des Wermelskirchener Jugendfreizeitparks.

Kjell Ork (21) aus Burscheid war am Freitag pünktlich um 12 Uhr der erste legale Nutzer des Wermelskirchener Jugendfreizeitparks.

Foto: Udo Teifel

Marion Lück konnte sich nicht losreißen am Freitagmittag. Die Bürgermeisterin ging auf die jungen Leute zu, begrüßte sie als erste legale Nutzer des Jugendfreizeitparks und warf auch ein paar Körbe mit den Jugendlichen, die sich auf der Mehrzweckfläche unterm Basketballkorb getroffen hatten. Man sah als stiller Betrachter, dass ihr dies viel Spaß machte. Wenn nicht noch Termine angestanden hätten, wäre sie sicher noch länger dort geblieben. Denn endlich konnte sie verkünden, worauf alle seit Monaten gewartet hatten: Der Jugendfreizeitpark und der Radweg sind freigegeben.

Am Mittwoch zu „nachtschlafender Zeit“, so der Technische Beigeordnete Thomas Marner, hätte ihnen das Verwaltungsgericht Köln die Nachricht zukommen lassen. „Der Eilantrag eines Klägers aus Zenshäuschen ist abgewiesen.“ Dass die Stadtverwaltung damit erst am Freitag in die Öffentlichkeit ging, hätte einfache Gründe. „Wir mussten diese Entscheidung erst einmal prüfen lassen und dann daraus unsere Schlüsse ziehen“, sagt der Beigeordnete. Denn: Es gebe noch kein Urteil in dieser Entscheidung, darauf werde noch gewartet. „Aber unser Rechtsanwalt hat uns klar und deutlich erklärt, dass wir öffnen dürfen.“

 Sportlich-elegant im Einsatz mit roten Pumps: Bürgermeisterin Marion Lück versenkt die ersten Bälle mit Jugendlichen im Basketballkorb.

Sportlich-elegant im Einsatz mit roten Pumps: Bürgermeisterin Marion Lück versenkt die ersten Bälle mit Jugendlichen im Basketballkorb.

Foto: Udo Teifel

Es war inzwischen der zweite Eilantrag des Anliegers in dieser Angelegenheit, der zugunsten der Stadtverwaltung entschieden wurde. Er hatte laut Marner geklagt, dass der Radweg zu nah an seinem Wohnhaus vorbeiführe. Die Richter hätten festgestellt, dass das subjektive Empfinden des Klägers durch den Radweg nicht beeinträchtigt werde. Denn der Eingang zu seinem Haus führe nicht auf den Radweg.

 Betriebsausflug: Mitarbeiter der Steuerkanzlei „amthor & pacha“ aus Kürten nutzten schon die neue Verlängerung der Balkantrasse durch Zenshäuschen.

Betriebsausflug: Mitarbeiter der Steuerkanzlei „amthor & pacha“ aus Kürten nutzten schon die neue Verlängerung der Balkantrasse durch Zenshäuschen.

Foto: Udo Teifel

Kjell Ork (21) war am Freitag der erste legale Nutzer der Skateranlage. Der Burscheider ist begeistert von der Anlage. Ähnlich äußerten sich Sahin Atak (19), Temirlan Atak (15) und Gabriel Vidakovic (15). Die Streetballer nutzten am Freitag schon fleißig die Anlage und sind froh, dass es nun keinen Ärger wegen einer illegalen Nutzung gibt.

 Große Freude am Freitagmittag: Bürgermeisterin Marion Lück und der Technische Beigeordnete Thomas Marner verkündeten die Freigabe des Jugendfreizeitparks.

Große Freude am Freitagmittag: Bürgermeisterin Marion Lück und der Technische Beigeordnete Thomas Marner verkündeten die Freigabe des Jugendfreizeitparks.

Foto: Udo Teifel

Thomas Marner beobachtete das Treiben zufrieden und sammelte immer wieder Bälle vom Radweg auf. „Wir müssen dringend einseitig den Ballfangzaun verlängern“, meinte er. „Bevor wir aber hier etwas machen, wollen wir das Gespräch mit den Nutzervereinen führen und dort unseren Vorschlag unterbreiten.“

Entlang des Radweges an der Böschung zur Umgehungsstraße ist inzwischen bis zur Hälfte ein Zaun fertiggestellt, der andere Bereich durch einen Bauzaun gesichert. „Der Grund ist einfach: Die Holzpreise sind so stark gestiegen. Deshalb wurde der Ausbau gestoppt. Die beauftragte Baufirma sucht jetzt Quellen, damit unsere kalkulierte Kostenplanung nicht aus dem Ruder läuft“, sagt Marner. Auf den Bau einer Radstation auf diesem Areal ist vorerst verzichtet worden. Der ADFC, der mit in den Planungsprozess eingebunden war, hatte dies vorgeschlagen. Marner dazu: „Das hätte unseren Kostenrahmen gesprengt. Deswegen haben wir darauf verzichtet.“

Eine offizielle Eröffnungsfeier wird es übrigens auch geben – mit dem Fördergeber wird jetzt nach einem Termin gesucht. Eingeladen sind dann Vereine, Politik und auch Rainer Bleek. Marion Lück hofft, dass dieser Termin spätestens im Oktober stattfinden wird. Weiterhin im Einsatz ist ein Sicherheitsdienst. „Das funktioniert gut“, sagt die Bürgermeisterin. Ein Anlieger in direkter Nachbarschaft hätte ihr bestätigt, dass sich der Einsatz gelohnt habe: Es sei nachts ruhiger geworden.

Obwohl am Busbahnhof öffentliche Toiletten stehen, wird wohl ab Oktober ein Dixiklo aufgestellt. Das Thema Sauberkeit wird mit den Vereinen noch besprochen. Am Freitagmorgen hatten städtische Mitarbeiter nicht nur die Bauzäune in den Zugängen abgebaut, sondern auch sieben Müllsäcke mit Unrat außer dem der Mülleimer aufgesammelt.

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