Wermelskirchener Stadtrat entscheidet über Baugenehmigung Rat genehmigt im Oktober die Pläne

Wermelskirchen · Der Investor wartet noch auf die Genehmigung der Pläne. Danach stellt er den Bau- und den Abrissantrag. Die Bagger rollen voraussichtlich im November oder Dezember an.

 Der Entwurf des Architekturbüros sieht einen modernen Baukörper mit horizontalen Bändern und gläsernen Fronten zum Loches-Platz vor.

Der Entwurf des Architekturbüros sieht einen modernen Baukörper mit horizontalen Bändern und gläsernen Fronten zum Loches-Platz vor.

Foto: RP/Architekturbüro Graf+Graf/Montabaur

Die Fahrschäfte und Verkaufsstände sind nach der Herbstkirmes abgebaut, der Loches-Platz steht wieder als Parkplatz zur Verfügung. Ist jetzt der Weg frei für den Baubeginn? Werden die Abrissbagger bald anrollen? Bürger fragen immer wieder bei dieser Redaktion nach, ob und wann der Start für das Neubauprojekt erfolgt. Doch sichtbare Zeichen der Veränderung wird es in den nächsten Wochen noch nicht geben. „Wir hoffen, dass das Bebauungsplanverfahren im Oktober abgeschlossen ist“, sagt André Held, einer der Geschäftsführer der Grundbesitz GmbH der Volksbank Rhein-Lahn-Limburg, der Investor des Bauprojekts.

In der Ratssitzung am Montag, 7. Oktober, soll das Thema nach seinen Informationen auf der Tagesordnung sein. Gibt die Politik grünes Licht, könne der Bauantrag gestellt werden. Vorher werde der Loches-Platz nicht angetastet. „Wir streben eine zügige Bearbeitung des Bauantrags an“, sagt Thomas Marner, Technischer Beigeordneter, auf Nachfrage dieser Redaktion.

 Dieser triste Anblick bleibt den Wermelskirchener wenigstens noch bis Jahresende erhalten.

Dieser triste Anblick bleibt den Wermelskirchener wenigstens noch bis Jahresende erhalten.

Foto: Özge kabukcu

Wie berichtet, wird sich das Gesicht des Platzes drastisch verändern. Das Gebäude, das den Norma-Markt beherbergt, wird abgerissen. Auf dem Grundstück lässt der Investor einen großen, modernen Gebäudekomplex mit einem winkelförmigen Grundriss errichten, der im Erdgeschoss Platz für zwei Märkte bietet: Neben dem Discounter Norma wird der Vollsortimenter HIT als Ankermieter einziehen. Vor dem Gebäude wird ein großer Kundenparkplatz angelegt.

Der Medizin-Dienstleister „Med 360 Grad“ wird eine radiologische Praxis eröffnen. Über dem Erdgeschoss werden zwei neue Senioren-Wohngemeinschaften errichtet, die von der Diakoniestation Wermelskirchen betreut werden. Sie werden auf zwei Etagen in dem Trakt über der Ladenfläche des HIT-Marktes untergebracht. Die Bewohner sind Mieter, die eine 24-Stunden-Betreuung durch das Team der Diakonie erhalten.

Das Grundstück hat die Stadt nach politischem Beschluss im vorigen Jahr an den Investor verkauft. Ziel war von Anfang an, dass an dieser Stelle wieder ein Einzelhandelsstandort etabliert wird, um die Nahversorgung in der Innenstadt zu gewährleisten und damit auch den Einkaufsstandort im Kern Wermelskirchens zu stärken.

Der Bebauungsplan ist auf das geplante Projekt zugeschnitten und enthält viele Details. Verschiedene Gutachten und die Beteiligung der Öffentlichkeit durch Offenlage der Pläne waren bisher wichtige Schritte im Verfahren.

Mit dem Bauantrag werde auch der Abrissantrag bei der Stadt gestellt werden, sagt André Held. Liegen die Genehmigungen vor, wird der alte Loches-Platz bald Geschichte sein. Das Altgebäude wird abgerissen und das Baufeld freigemacht. „Zum derzeitigen Zeitpunkt gehe ich davon aus, dass Norma zum Jahresende schließt“, schätzt Held.

Baustart für das geplante neue Gebäude werde zwar voraussichtlich kommendes Jahr sein, die Fertigstellung solle 2021 erfolgen. „Wir haben Kontakte zu mehreren Unternehmen, die als Generalunternehmer in Frage kommen“, sagt André Held. Sobald die Ausschreibungen erfolgt sind und Angebote vorliegen, können Vergabegespräche geführt werden. Dabei werde in Zeiten des Baubooms sicherlich über freie Kapazitäten und Bauzeiträume gesprochen werden.

Während der Bauphase könnte es temporäre Sperrungen von Fahrbahnen im Umfeld des Baugebiets geben, sagt Thomas Marner auf die Frage nach möglichen Einschränkungen für den Verkehr in der Innenstadt nach dem „Spatenstich“. Aber eine weiträumige Absperrung des Baubereichs werde es nicht geben.

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