Eine neue Stabsstelle in der Stadtverqwaltung Kulturmanager will auch Berater sein

Wermelskirchen · Die erste Kulturkonferenz wertete Stefan Görnert, Erster Beigeordneter, als Erfolg. Das Treffen mit Kulturschaffenden soll zur festen Einrichtung werden. Achim Stollberg stellte sich den Politikern als Kulturmanager vor.

 Hereinspaziert, hier gibt es Kultur: Die Katt öffnet ihre Pforten für viele Kulturveranstaltungen, die  "Großstadtniveau" haben.

Hereinspaziert, hier gibt es Kultur: Die Katt öffnet ihre Pforten für viele Kulturveranstaltungen, die "Großstadtniveau" haben.

Foto: RP/Solveig Pudelski

Nicht nur Köln, Düsseldorf oder Wien  –  auch Wermelskirchen ist eine Kulturstadt, zwar kleiner, aber mit viel Angebot. Setzt man die Einwohnerzahl mit der Anzahl an Kulturstätten und deren Veranstaltungen ins Verhältnis, hat die bergische Kleinstadt eine hohe Kulturdichte – und die Veranstaltungen haben ein überraschend hohes Niveau. Dieses positive Fazit zogen  Stefan Görnert, Erster Beigeordneter, und Achim Stollberg, der den Posten der neu geschaffenen Stabsstelle des Kulturmanagers innehat, in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Schule und Kultur. Das politische Gremium wurde auf Initiative von Görnert um den Bereich „Kultur“ erweitert und somit umgetauft.

Noch mehr Schwung ins Kulturleben könnte eine weitere neue Stelle in der Stadtverwaltung bringen: Die Stadt plane, einen Fördermanager einzustellen, sagte Görnert in der Sitzung. Eine entsprechende Stelle soll im neuen Doppelhaushalt eingeplant werden. Der- oder diejenige wird sich darum kümmern, für alle möglichen Bereiche Fördergelder aus den verschiedenen Töpfen zu akquirieren  – sei es für die Kultur, für Städtebauförderung oder andere Bereiche. Denn viele Städte sind aufgrund ihrer Personalknappheit nicht in der Lage, alle Förderquellen auszuloten und möglichst viel daraus abzuschöpfen. Fördermanager gelten als Spezialisten auf dem Gebiet, kennen Förderbedingungen und Antragsverfahren, haben meist gute Verbindungen in die Ministerien.

Wie berichtet, hatte sich  Görnert bereits kurz nach seinem Amtsantritt  auf die Fahnen  geschrieben, der Kultur einen höheren Stellenwert einzuräumen: innerhalb der Politik  und innerhalb der Stadtverwaltung. Inzwischen wurden erste Schritte umgesetzt. Dazu gehört die Schaffung der Stelle des Kulturmanagers.

Achim Stollberg lobte bei seiner Vorstellung als Kulturmanager das dichte Netzwerk in der freien Kulturszene. „Die Kommune steht in Sachen Kultur sehr, sehr gut da – von der Kirchenkultur bis zum Bahndamm“, sagte Stollberg, der als Leiter der Kattwinkelschen Fabrik  seit 25 Jahren aktiv in der Kulturszene mitmischt und weit über Wermelskirchens Grenzen in der Kulturbranche gut vernetzt ist. Seine Aufgabe sei es, Ansprechpartner für die Kulturschaffenden zu sein. Er sei Berater, Begleiter, Impulsgeber und auch Veranstalter und Förderer, beispielsweise, wenn es um neue, vielleicht auch interkulturelle oder interkommunale Projekte geht, wie sie jetzt mit der Nachbarstadt Burscheid geplant werden.

Eine Hilfe bei der Umsetzung dieser Ziele sollen die ausgefüllten Fragebögen sein, die bei der ersten Kulturkonferenz an die rund 30 Vertreter der Institutionen verteilt wurden. Görnert zu der Premiere: „Es war ein guter Austausch.“ Das erste Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit diente seinen Angaben zufolge dem gegenseitigen Kennenlernen. Dabei ging es aber auch darum, die Profile, Bedarfe und Befindlichkeiten auszuloten. Der Fragebogen soll dazu beitragen, dass die Stadtverwaltung und das neu geschaffene Kulturbüro – einfach ausgedrückt – ihre Daten erweitern und aktualisieren: Adressen, Kernkompetenzen, Sparten, Rechtsform, Planungshorizonte, Besucherzahlen, Besucherstruktur wie Festivals, Events, Finanzierung, Entwicklungsschritte, Raumsituation, Marketing, Synergien und Zukunftsperspektiven. Eine umfangreiche Ist-Analyse soll am Ende dabei herauskommen. „Die Rückläufe sagen auch aus, welche Wünsche die Kultureinrichtungen haben – auch an uns als Stadt“, betonte Görnert, um damit auch einer Kritik zu begegnen, die Stadt reiße den Kulturbereich an sich. Es gehe um Förderung und Unterstützung der Kultureinrichtungen. Jeder solle sein Profil und seine Freiheit behalten.

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