Giovanni Saltarelli hatte gerade seinen 15. Geburtstag gefeiert. Bei einem Cousin in seinem Heimatdorf in Italien begann er die Lehre zum Maurer. „1000 Lire am Tag“, sagte er, „also ungefähr eine Mark.“ Als der Cousin den Betrieb unerwartet schloss, stand der Jugendliche vor den Scherben seines jungen Arbeitslebens. Damals hörte er zum ersten Mal von der Firma Rasspe. Das Solinger Unternehmen suche nach Mitarbeitern. Gastarbeiter seien willkommen. Giovanni Saltarelli, gerade 17, machte sich alleine und zum ersten Mal in seinem Leben auf den Weg nach Deutschland. „In der deutschen Sprache kannte ich nur die schlechten Wörter“, sagt er heute lachend. Aber die Firma Rasspe hatte Erfahrung mit Mitarbeitern, die die Sprache gerade erst lernten – und vor allem hatte sie Vorarbeiter, die Deutsch und Italienisch sprachen. „Ich habe mich samstags vorgestellt und montags angefangen“, erzählt Saltarelli.