Feuer in Wermelskirchen Zwei Bewohner nach Hausbrand verletzt

Update | Wermelskirchen · Im Rotdornweg hat am späten Sonntagabend ein Einfamilienhaus gebrannt. Beide Bewohner werden derzeit im Krankenhaus behandelt. Die Brandursache steht mit hoher Wahrscheinlichkeit fest. Die Feuerwehr rückte zweimal aus.

Am Sonntagabend wurde die Feuerwehr zum Rotdornweg alarmiert. Das Wohnhaus brannte beinahe vollständig aus.

Am Sonntagabend wurde die Feuerwehr zum Rotdornweg alarmiert. Das Wohnhaus brannte beinahe vollständig aus.

Foto: Annika Lamm

Am späten Sonntagabend wurde die Feuerwehr zu einem Brand am Rotdornweg gerufen. Sie war mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Einsatzkräfte mussten dabei zweimal ausrücken, weil das Feuer nach einem ersten abgeschlossenen Löscheinsatz nur wenige Stunden später noch einmal entfachte. Die beiden 77- und 78-jährigen Bewohner konnten das Haus rechtzeitig verlassen, sie wurden ins Krankenhaus gebracht und werden dort derzeit mit leichten und mittelschweren Verletzungen infolge von Rauchgasvergiftungen behandelt. Laut Feuerwehr sei vor allem die Frau nicht mehr gut zu Fuß gewesen und habe das Gebäude nur langsam und mit Hilfe verlassen können. Die Brandursache indes steht laut Polizei mit hoher Wahrscheinlichkeit fest. Am Montagvormittag waren noch immer viele Kräfte der Feuerwehr vor Ort, sowie ein Brandermittler der Polizei.

Die beiden Bewohner des Einfamilienhauses haben viel Glück im Unglück gehabt. Sie haben den entstehenden Brand in ihrem Wohnzimmer rechtzeitig bemerkt und konnten einen Notruf um kurz nach 21 Uhr selbst absetzen. Die Polizei war laut Pressesprecher Christian Tholl als erstes vor Ort. Da stand das Wohnzimmer bereits voll in Flammen. „Die Kollegen haben die beiden Bewohner im Hausflur angetroffen, sie haben ihnen nach draußen geholfen“, sagt Christian Tholl. Draußen seien beide sofort notärztlich versorgt worden.

Die Feuerwehr traf nur kurze Zeit später ein. „Wir sind mit allen verfügbaren Kräften ausgerückt“, sagt Feuerwehr-Einsatzleiter Ingo Mueller. Sobald die Meldung komme, dass Leben bei einem Wohnungsbrand in Gefahr ist, rücke alles aus. Dann gebe es einen sogenannten Stadtalarm. Alle vier Löschzüge und die hauptamtlichen Feuerwehrleute waren demnach vor Ort. Einfache Bedingungen fanden die Einsatzkräfte allerdings nicht vor. Das dreistöckige, frei stehende Einfamilienhaus steht am Ende der Straße, etwas abseits und war laut Einsatzleiter daher nur schlecht zugänglich. Sofort hätten aber die Löscharbeiten im brennenden Wohnzimmer begonnen. „Der Raum brannte in voller Ausdehnung“, sagt Ingo Mueller. „Das Feuer war auch bereits auf die Küche übergegangen.“

Die ersten Löscharbeiten seien dann nach etwa drei Stunden um kurz vor Mitternacht beendet worden. Die Zimmer seien anschließend nach einiger Wartezeit intensiv auf Glutnester abgesucht worden. „Wir haben aufgeräumt und sind dann alle Räume abgegangen. Wir haben die Temperaturen mit zwei Wärmebildkameras kontrolliert“, sagt Mueller. Der Einsatz und die Löscharbeiten war beendet – eigentlich.

Nur wenig später musste die Feuerwehr gegen 2.20 Uhr ein zweites Mal anrücken. Das Feuer hatte sich erneut entzündet. Auch dieses Mal gab es einen Stadtalarm mit allen verfügbaren Kräften. „Diesmal brannte das gesamte Gebäude, auf allen drei Etagen. Es gab einen massiven Löscheinsatz“, sagt Ingo Mueller. Dieser konnte jedoch nach kurzer Zeit nur noch von außerhalb des Hauses durchgeführt werden. „Das ist leider nicht so effektiv wie aus dem Inneren heraus zu löschen, aber es gab viele Risse im Gebäude. Vor allem der Dachstuhl war einsturzgefährdet.“ Wie sich das Feuer in dem Wohnhaus kurze Zeit später erneut entfachen konnte, kann sich der Einsatzleiter ebenso wenig erklären wie Polizeisprecher Christian Tholl. „Die gründliche Kontrolle mithilfe von Wärmebildkameras ist der übliche Vorgang. Ob dabei vielleicht doch ein Glutnest übersehen wurde, das wäre eine wahrscheinliche Möglichkeit. Aber sicher kann ich es nicht sagen“, sagte Tholl.

Wie der Brand überhaupt entstehen konnte, steht laut dem Pressesprecher der Polizei dabei mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits fest. „Die Bewohner hatten vermutlich echte Kerzen im Weihnachtsbaum“, sagt Christian Tholl. „Dass wahrscheinlich eine dieser Kerzen am trockenen Weihnachtsbaum das Feuer entfacht hat, haben die beiden Bewohner uns gegenüber selbst angegeben.“ Ein Brandermittler, der seit dem Vormittag vor Ort sei, habe diese Vermutung bestätigt. „Der Kollege vermutet als Brandursache einen fahrlässigen Umgang mit der Weihnachtsbeleuchtung“, sagt Christian Tholl. „Ob es sich dabei tatsächlich um Wachskerzen gehandelt hat, kann er aber nicht sagen. Das sei nicht mehr zu erkennen.“

Am Montagvormittag waren immer noch viele Kräfte vor Ort.

Am Montagvormittag waren immer noch viele Kräfte vor Ort.

Foto: Annika Lamm

Ob das Haus am Rotdornweg weiterhin einsturzgefährdet ist, konnte die Polizei am Montagmittag nicht abschließend bestätigen. Fest steht laut Polizeisprecher Christian Tholl aber, dass das Gebäude vorerst nicht bewohnbar ist. Der entstandene Schaden kann noch nicht beziffert werden.

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