Jung und Alt strömten zum Nikolausumzug Treue Besucher trotzen dem Regen

WERMELSKIRCHEN · „Bergische Weihnachten“ lockte vor allem mit kulinarischen Genüssen. Nikolaus und Hans Muff verschenkten zur Freude der Kinder Naschereien.

 Nach dem Umzug vom Schwanenplatz zum Weihnachtsbaum verteilte der Nikolaus Süßigkeiten.  Finja (3) und Oma Heike Eichner griffen gerne zu.

Nach dem Umzug vom Schwanenplatz zum Weihnachtsbaum verteilte der Nikolaus Süßigkeiten. Finja (3) und Oma Heike Eichner griffen gerne zu.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Am ersten Wochenende von „Bergische Weihnachten“ spielte das Wetter nicht mit. Entsprechend waren weniger Besucher als in den Vorjahren auf dem Weihnachtsmarkt unter Deutschlands größtem Naturweihnachtsbaum unterwegs. Zumindest zum 93. Nikolaus-Umzug vom Schwanenplatz über Eich und Kölner Straße zur Bühne an der Carl-Leverkus-Straße blieb es trocken, so dass die die vielen Kinder, ihre Eltern und Großeltern ihre mitgebrachten Schirme zusammengefaltet lassen konnten.

Eigens aus Recklinghausen kam Steffi Eichner mit Anhang nach Wermelskirchen. Dazu zählte nicht nur ihre dreijährige Tochter Finja mit toller, roter Weihnachtsmann-Mütze auf dem Kopf, sondern ebenso deren Oma Heike Eichner und Tante Sandy Eichner sowie Freundin Isabel Rittinghaus. Das Quintett war auf „Bergische Weihnachten“ mit Finjas Ur-Oma Christel Reininghaus unterwegs, die noch in Wermelskirchen lebt. „Wir stammen alle ursprünglich aus Wermelskirchen. Wenn etwas los ist, zieht es uns immer wieder hierher. Auch zur Kirmes kommen wir vorbei. Und der Weihnachtsmarkt ist ein Spaß für große und kleine Kinder“, erzählte Heike Eichner im Gespräch mit unserer Zeitung.

Aus den Händen von Nikolaus und Hans Muff gab es für die benannten großen und kleinen Kinder Süßigkeiten. Der „schwarze Mann“ und der Mann im roten Mantel waren zuvor durch die Innenstadt gezogen, im Gefolge hatten sie die sechs „Bergischen Weihnachts-Engel“ Carla, Lina, Fabienne, Helena, Louisa und Johanna, die auf der Bühne fleißig beim Verteilen der Naschereien halfen. Musikalisch begleiteten die Posauenchöre Tente und von der Evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen den Umzug. Mussten im vergangenen Jahr wegen Schnee noch die Pferde im Stall bleiben, konnten in diesem Jahr Kutschen und Rösser zum Einsatz kommen.

Nikolaus (Martin Rimroth) und die Weihnachts-Engel, um die sich Kathi Willumat-Warnke kümmerte, nutzten die Kutsche, Hans Muss (Hans-Georg Lesnick) ritt hoch zu Ross heran. Lesnick füllt die Rolle bereits seit 55 Jahren aus und erinnerte sich: „Damals lichtete Foto Oberhoff meine Pferde ab und fragte mich, ob ich das nicht machen wolle. Seither bin ich aus Spaß an der Freude dabei – ich mache den Kindern gerne diese Freude.“ Der 77-Jährige denkt noch nicht ans Aufhören, fühlt sich fit: „Ich sitze noch täglich im Sattel.“

Einen besonderen Tag erlebten Jochen Hahn und Stefan Wilke vom Posaunenchor der Evangelischen Kirchengemeinde Stadtkirche, der auch auf einer Kutsche am Umzug teilnahm: Beide Musiker feierten nämlich just an dem Tag ihren 60. Geburtstag: „Darauf trinken wir gleich noch gemeinsam einen Glühwein.“

Für ein Wochenende wurde das Restaurant „Bergischer Löwe“ am Markt das „Zuhause“ für den Nikolaus. Dort befüllten in der Nacht von Freitag auf Samstag acht Helfer die 150 Stiefel, die Kinder abgegeben hatten und nach dem Nikolaus-Umzug wieder abholten. Ein Vergnügen, das sich der Marketingverein „Wir in Wermelskirchen“ (WiW) dank einer Spende vom Autohaus Kaltenbach leisten kann – das spendet nämlich jährlich die Süßigkeiten zum Verteilen und Befüllen der Stiefel.

Wer sich vom regnerischen Wetter nicht abschrecken ließ, konnte auf „Bergische Weihnachten“ vor allem kulinarisch auf seine „Kosten kommen“: Snacks wie Quarkbällchen oder Bergische Waffel am Spieß („Waffel-Pop“) sorgten für den süßen Gechmack, herzhaften Genuss boten Currywurst, Beefburger, Wildschweinwurst oder der sehr zu empfehlende Flammlachs.

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