Wermelskirchener Forst Zukunftskonzept für den städtischen Wald gefordert

Wermelskirchen · Die Klimaentwicklung macht dem heimischen Forst zu schaffen. Zwei Fraktionen wollen ein gesamtheitliches Waldkonzept, keine Flickschusterei. Es ist bereits der zweite Antrag auf ein solches Konzept.

 Vertrocknete Fichten im Wildwald Voßwinkel.

Vertrocknete Fichten im Wildwald Voßwinkel.

Foto: Udo Teifel

Hitzestress, steigende Waldbrandgefahr, Monokulturen und Preisverfall – wenn’s ums Holz geht, sieht es düster aus. Auch in Wermelskirchen. Braune Fichtenbestände sind nicht mehr zu übersehen, auch der Borkenkäfer macht sich breit. Und Laubbäumen, die derzeit noch vital aussehen, droht angesichts der Klimasituation ein ähnlicher Untergang wie den Fichten. Damit wollen sich WNKUWG und FDP nicht zufrieden geben. Sie fordern jetzt in einem Antrag ein „gesamtheitliches Waldkonzept“, heißt es. „Uns erscheint eine konzeptionelle Planung als unerlässlich, damit die Übersicht erhalten bleibt und Flickschusterei unterbunden wird“, so Henning Rehse und Heinz Jürgen Manderla.

Bereits vor einem Jahr hatte die WNKUWG einen Antrag gestellt. Ziel war, den städtischen Forst für die Zukunft zu sichern. Schon darin war ein Zukunftskonzept für die Bewirtschaftung des Waldes gefordert worden. Rehse: „Das Konzept liegt bis heute nicht vor.“

Der jetzt eingereichte Antrag wird als Ergänzungsantrag gesehen. Darin geht es zusätzlich um die Erstellung einer konzeptionellen Planung für den Wald. „Das sollte interkommunal erfolgen, also unter Einbeziehung der Forstbetriebsgemeinschaft Wermelskirchen, des Holzclusters Bergisches Land und auch weiterer Kommunen.“

Die beiden Fraktionsvorsitzenden erinnern daran, dass der Forstbetrieb der Stadt seit 2004 zertifiziert ist. „Damit verpflichtete sich die Stadt, ihre Wälder nach festen Kriterien zu bewirtschaften.“ Und zwar geht es dabei um Erhaltung und Optimierung der Waldfunktionen, der Nachhaltigkeit und damit Stabilisierung des globalen Kohlenstoffkreislaufs und der pflegerischen und naturnahen Waldbewirtschaftung.

In dem Antrag wird von rund 1630 Hektar Waldfläche gesprochen – 1000 Hektar hat die Forstbetriebsgemeinschaft, 630 Hektar umfasst der städtische Forst. Die beiden Fraktionen erwarten von der Stadt eine kartografische Darstellung der Wermelskirchener Waldflächen insgesamt sowie eine jener Flächen, die von Dürre und Borkenkäferplage betroffen sind und somit Hauptgegenstand des Waldkonzeptes sein sollten. Zudem sollte in dem Konzept eine Beschreibung der potentiellen Nutzungsmöglichkeiten der ehemals bewaldeten Flächen stehen, zum Beispiel für die touristische Nutzung.

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