Adventskonzert in Wermelskirchen Zuhörer feiern Sinfoniker mit „Bravo“-Rufen

Wermelskirchen · Beim Auftritt des Sinfonieorchesters der Musikgemeinde Wermelskirchen in der Stadtkirche erlebt Dirigent Hamed Garschi seine Adventskonzert-Premiere.

  Hamed Garschi dirigierte sein erstes Adventskonzert mit dem Sinfonieorchester.

Hamed Garschi dirigierte sein erstes Adventskonzert mit dem Sinfonieorchester.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Wer ein sinfonisches Konzertereignis erleben will, muss nicht unbedingt in die Kölner Philharmonie oder die Düsseldorfer Tonhalle fahren: Das wussten auch Hunderte von Zuhörern, die die Sitzbänke in der Evangelischen Stadtkirche am Markt füllten. Es gab nur noch wenige freie Plätze. Im Reigen der zur Zeit unzähligen Advents- und Weihnachtskonzerte stand das jährliche Adventskonzert des Sinfonieorchesters der Musikgemeinde Wermelskirchen für viele ganz oben auf dem Terminkalender – dieses Konzert hatte einst seine Heimat im Rittersaal von Schloss Burg. Die aktuellen Besucherzahlen und die immer wieder beeindruckenden klanglichen Eigenschaften belegten jedoch, dass der „Umzug“ des Orchesters in die Stadtkirche nicht die schlechteste Wahl gewesen ist.

Seine Adventskonzert-Premiere erlebte Dirigent Hamed Garschi, der seit dem Sommer diesen Jahres neben Musikschulleiter David Hecker das aus Hobbymusikern bestehenden Orchester führt. Garschi leitete das Ensemble bei der abschließenden Sinfonie Nr. 1, op. 21 in C-Dur von Ludwig van Beethoven. Er zeigte sich als „bewegungsfreudiger“ Dirigent – schlängelte und wirbelte seine Arme, ließ dabei seine dunklen lockigen Haare durch die Luft wirbeln, drehte und wendete seinen Oberkörper blitzschnell in die jeweilige Richtung des Orchesters und hatte dieses auf den Punkt des Einsatzes von beispielsweise Streichern oder Paukern im Griff.

David Hecker spielte bei der Beethoven-Sinfonie bei den Streichern mit und dirigierte zuvor das Konzert für Violoncello in a-Moll, op. 129 von Robert Schumann, bei dem Manual Lipstein als hochkonzentrieter und fast entrückt wirkender Violoncello-Solist in vorderster Reihe neben dem Dirigenten brillierte. Die Schumann-Komposition verbreitete schon ob der Tonart eine wenn nicht traurige, dann doch zumindest melancholische Stimmung, was einen Kontrapunkt zum glanzvollen Vorweihnachts-Frohlocken setzte: Eine augenscheinliche Wohltat, denn Manuel Lipstein überzeugte derart, dass der Applaus nicht abebben wollte und der Violoncello-Solist noch eine Soloeinlage ohne Orchesterbegleitung zum Besten gab.

Beethovens Sinfonie Nr. 1 mit ihren schwungvollen, festlichen, sensibel-feinen und aufmunternden Passagen, die sich zu einem opulenten Musikwerk formen, entließ das Publikum nach eineinhalb Stunden Programm freudig gestimmt und begeistert in die anstehende Festtagsphase zum Jahresende – lautstark erschallende „Bravo“-Rufe und „Standing Ovations“ legten davon ein deutliches Zeugnis ab.

Die erste Viertelstunde des Adventskonzerts gehörte zur Eröffnung dem Junge Orchester der Musikschule unter der Leitung von Frieder Ziemendorf. Der nächste Adventskonzert-Konzert-Termin steht bereits fest: 12. Dezember 2020.

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