Seniorenwohnungen in Wermelskirchen Leerstand in den Eifgenhäusern

Wermelskirchen · Gleich zehn Seniorenwohnungen stehen derzeit an der Dhünner Straße leer. Die Gründe sind vielfältig. Ein Tag der offenen Tür soll neue Interessenten locken.

 In den Eifgenhäusern in der Dhünner Straße stehen derzeit gleich zehn Seniorenwohnungen leer. 

In den Eifgenhäusern in der Dhünner Straße stehen derzeit gleich zehn Seniorenwohnungen leer. 

Foto: Tim Kronner

Altersgerechtes Wohnen zu günstigen Preisen – ein Angebot, das viele Bewerber anlocken sollte. Eigentlich. Doch die Eifgenhäuser in Wermelskirchen haben seit mehr als einem Jahr mit Leerstand zu kämpfen.

„Zehn von 111 Wohnungen stehen derzeit leer“, sagt Inge Frede unserer Redaktion. Sie ist Geschäfsführerin der Altenzentrum Wermelskirchen gGmbH, dem Betreiber der vier Eifgenhäuser. Betroffen seien vor allem die kleineren Wohnungen in der Dhünner Straße 5. Gründe dafür gibt es gleich mehrere. „Die Menschen bleiben länger in der eigenen Wohnung“, nennt Frede einen von ihnen.

Einrichtungen wie die Eifgenhäuser sind eine Art Zwischenschritt. Sie bieten seniorengerechtes Wohnen, bei dem die Mieter selbstständig bleiben. Seit das Pflegegesetz geändert wurde, ist es einfacher, Mittel für die Pflege zuhause zu erhalten. Wenn die Menschen dann doch einmal umziehen, geht es oft gleich in eine Pflegeeinrichtung. Und wenn sie doch in die Eifgenhäuser umziehen, sind sie oft schon so alt, dass sie bald versterben.

Ein weiteres Hindernis ist der „Wohnberechtigungsschein“. Da es sich bei den Eifgenhäusern um Sozialwohnungen handelt, müssen alle Mieter nicht nur über 60 Jahre alt sein, sondern sich somit auch als „sozial-schwächer“ ausweisen. „Viele versuchen erst gar nicht, einen solchen Schein zu erhalten. Sie glauben, sie wären eh nicht berechtigt“, sagt Frede. Dabei sind die Grenzwerte gar nicht so streng. Die Jahreseinkommensgrenze für eine Person beträgt in NRW 19.350 Euro, für zwei Personen 23.310 Euro. Laut Frede seien viele Rentner berechtigt, ohne es zu wissen.

Was bleibt ist ein drittes Problem. Die leerstehenden Wohnungen stammen aus den 1970er Jahren. Es gibt eine klassische Gasheizung und keine Fußbodenheizung. Es gibt auch keinen Wendekreis für Rollatoren, die zu dieser Zeit niemand nutzte. Obwohl damals noch nicht alle heutigen Regeln für barrierefreie Gebäude galten, kämen die Bewohner jedoch gut zurecht, sagt Frede. Alle Wohnungen seien gut erreichbar und verfügten über einen Balkon.

Dennoch: Die Nachfrage ist gering. Die Altenzentrum gGmbh lädt daher an einem Tag der offenen Tür zur Besichtigung ein. Interessenten haben dort die Möglichkeiten, sich näher zu informieren.

Sa. 6. April, 11 bis 14 Uhr, Dhünner Straße 5

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