Feuerwehreinsatz in Wermelskirchen Flüchtling legt Feuer in Unterkunft

Update | Wermelskirchen · Ein 24-Jähriger Somalier hat gestanden, den Brand absichtlich verursacht zu haben. Die Wohnung brannte komplett aus. Die enorme Hitze sorgte für große Schäden. Vier Personen retteten sich aus dem Gebäude.

 Von der rückwärtigen Seite löschten die Feuerwehrleute.

Von der rückwärtigen Seite löschten die Feuerwehrleute.

Foto: Polizei

Bei einem Wohnungsbrand in der Beltener Straße am Dienstagabend haben sich die vier Personen, die sich in der städtischen Flüchtlingsunterkunft aufgehalten hatten, selbstständig vor den Flammen gerettet. Eine unbewohnte Wohnung im ersten Obergeschoss brannte vollständig aus. Verletzt wurde niemand.

Im Zuge der ersten Ermittlungen wurde ein 24-jähriger Somalier als Tatverdächtiger vorläufig festgenommen. Er gab gegenüber der Polizei an, den Brand absichtlich verursacht zu haben. Er wird dem Haftrichter vorgeführt.

 Wohnungsbrand in der städtischenFlüchtlingsunterkunft Beltener Straße

Wohnungsbrand in der städtischenFlüchtlingsunterkunft Beltener Straße

Foto: Udo Teifel

Gegen 21.30 Uhr rückten die Hauptamtlichen, der Löschzug Stadt und der Löschzug Dhünn, Eipringhausen und Halzenberg nach der Alarmierung aus. Zeugen hatten das Feuer entdeckt und den Notruf betätigt. Beim Eintreffen brannte die Wohnung schon lichterloh, die Flammen schlugen aus den Fenstern. Vom hinteren Teil des Gebäudes wurde mit einem C-Rohr gelöscht, ein Trupp unter schwerem Atemschutz startete durch das Treppenhaus die Löscharbeiten im Innern des Gebäudes. „Ein weiterer Trupp durchsuchte im Laufe der Löscharbeiten mehrfach das Gebäude nach Personen“, berichtet Feuerwehr-Einsatzleiter Ingo Mueller.

Die vier Männer – drei Bewohner und ein Besucher – die sich im Gebäude aufhielten und beim Eintreffen der Feuerwehr draußen standen, wurden vom Rettungsdienst untersucht. Es gab laut Feuerwehr keinen Grund für weitere Behandlungen. Die Personen wurden in einem Nachbargebäude vorläufig untergebracht.

Nach ersten vorsichtigen Einschätzungen der Feuerwehr muss der Brand in einem unbewohnten Wohn-/Schlafraum ausgegangen sein. „Hier entstand eine große Hitze. Fensterrahmen sind geschmolzen, der Putz ist von Wand und Decke gefallen“, so Mueller. Auch das Dachgeschoss, wo sich ebenfalls Wohnungen befanden, ist total verrußt. „Das Haus ist durch das Feuer und das Löschwasser unbewohnbar.“ Laut Ingo Mueller musste noch lange nachgelöscht werden. „Das lag an der hohen Temperatur durch das Feuer. Wir haben verhindert, dass die Hitze auf den Dachstuhl überspringt und durchschlägt.“

„Wie hoch die Gebäudeschäden sind, muss noch ermittelt werden“, teilte Tanja Dehnen, Leiterin des Wermelskirchener Sozialamtes, mit. „Dazu wird ein Sachverständiger sich das Gebäude anschauen und die Brandschäden beurteilen.“ Das könne noch einige Zeit in Anspruch nehmen.

Die Flüchtlingsunterkunft ist an der Beltener Straße in verschiedene Wohnungen unterteilt. Je Wohnung gibt es mehrere Zimmer, die einzeln an Flüchtlinge vergeben sind und als Wohn-/Schlafraum genutzt werden. In einem diesem Zimmer, so Dehnen, habe es gebrannt.

Drei Wochen zuvor hatte es bereits im Keller des Nachbargebäudes gebrannt. Dort hatte jemand Textilien angezündet, ebenfalls die Müllcontainer im Garten. Die Feuerwehr war damals mit vier Löschzügen, Rettungswagen und Notartzwagen angerückt, weil in der Meldung an die Leitstelle von „Menschen in Gefahr“ gesprochen worden war. Sechs Personen hatten sich dort aufhalten sollen, tatsächlich waren es aber nur zwei. Diese hatten rechtzeitig das verqualmte Gebäude verlassen.

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Foto: Tobias Hohmeier/Feuerwehr
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Foto: Udo Teifel

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei in diesem Fall von vorsätzlicher Brandstiftung führten zu keinem Täter. In dem Gebäude waren laut Stadt vier Personen untergebracht. Die Haustür dieser zweiten städtischen Flüchtlingsunterkunft in der Beltener Straße stehe immer offen, erklärt Tanja Dehnen, obwohl es eine klare Anweisung der Stadtverwaltung gibt, dass sie geschlossen sein müssen. Aber daran würden sich die Bewohner in der Regel nicht halten.

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