Partei schreibt an Bürgermeister Bleek Sollte der Parkplatz für den Bus des Ordnungsamts verlegt werden?

Wermelskirchen · Seit rund zwei Wochen parkt der Bus des Ordnungsamts im ehemaligen Halteverbot vor der Stadtsparkasse. Eine Provokation, findet ein WNKUWG-Politiker und fordert die Verlegung. Das Ordnungsamt hat dafür kein Verständnis.

 Früher wurde hier wild geparkt, dann kam das absolute Halteverbot. Jetzt steht dort der Bus des  Ordnungsamts.

Früher wurde hier wild geparkt, dann kam das absolute Halteverbot. Jetzt steht dort der Bus des Ordnungsamts.

Foto: Solveig Pudelski

Es gibt Diskussionen um den neuen Parkplatz des Ordnungsamts an der Telegrafenstraße. WNKUWG-Politiker Rüdiger Bornhold hat einen Brief an Bürgermeister Rainer Bleek geschrieben und fordert, den Stellplatz zu verlegen. Im sozialen Netzwerk Facebook zeigen sich viele Menschen seiner Meinung: Der große Bus würde die Optik verschandeln, den Bürgersteig in Anspruch nehmen und es sei provokant, dass ausgerechnet das Ordnungsamt im absoluten Halteverbot stehen dürfe.

Seit etwas mehr als zwei Wochen parkt das Ordnungsamt auf dem neuen Stellplatz. Der Grund für die Einrichtung war der Umzug in das Gebäude an der Telegrafenstraße Nummer elf – also in einiger Entfernung zum Rathaus. Das Parken dort kam nicht infrage, wie Harald Drescher, Leiter des Tiefbauamtes, damals betonte: „Wie Polizei und Feuerwehr müssen die Mitarbeiter für ihr Fahrzeug einen Stellplatz in der Nähe ihres Büros haben, um schnell am Einsatzort zu sein.“

Dass dafür im absoluten Halteverbot geparkt wird, finden Rüdiger Bornhold und viele andere Bürger falsch. „Das gleiche Ordnungsamt, das dort vorher Knöllchen an die Scheiben geheftet hat, steht jetzt selbst da“, sagt Bornhold. Dabei gehe es ihm nicht darum, den Platz auch für andere Autos freizugeben, sondern diesen einfach als leere Fläche zu erhalten. Bei der Verschönerung der Innenstadt habe man seinerzeit bewusst auf möglichst viele Freiflächen für die Bürger geachtet. Diese jetzt einfach dem Ordnungsamt einzuverleiben sei nicht richtig, schreibt Bornhold und bekommt dafür viel Zustimmung.

Bei Facebook schreibt eine Rollstuhlfahrerin etwa, dass sie nun durch die bauliche Kuhle des Gullideckels fahren müsse, anstatt die ebene Fläche nutzen zu können. Andere haben weniger rationale Argumente, unterstellen den Ordnungsamtsmitarbeitern das Fahrzeug sowieso nicht zu benutzen oder mangelnde Fitness, weil sie einen so nahegelegenen Parkplatz benötigen.

Kein Verständnis für diese Auslegung hat Ordnungsamtsleiter Arne Feldmann. Der Bus sei sehr wohl viel im Einsatz, sagt er gegenüber unserer Redaktion. Und wenn seine Mitarbeiter ausrücken, seien sie oft mit viel Gepäck unterwegs. Sowieso versteht er die Aufregung nicht, denn der Parkplatz sei nur ein Provisorium. „Auch ohne diese politische Initiative sind wir auf der Suche nach einem neuen Parkplatz“, sagt Feldmann. Diesen zu finden sei nur bislang nicht möglich gewesen – etwa weil der hohe Bus in kein Parkhaus passt. „Und weil wir keinen öffentlichen Parkplatz blockieren wollen, ist dieser Platz erst mal der beste, den es derzeit gibt.“

Bornhold befürchtet derweil, dass der Parkplatz finanziell negative Auswirkungen für die Stadt haben könnte. Der Umbau der Telegrafenstraße sei seinerzeit mit Landesmitteln gefördert worden. „Wenn da jetzt etwas geändert wird, muss das mit dem Fördergeber abgestimmt werden“, sagt Bornhold. Ansonsten müsse man die Gelder zurückzahlen. Ob das in diesem Fall zutrifft, konnte die Stadt auf Anfrage unserer Redaktion bislang nicht überprüfen.

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