Wermelskirchen Wermelskirchen wird weiter zuplakatiert

Wermelskirchen · Nur noch vereinzelt hing nach der Bundestagswahl die Werbung der Parteien in der Stadt. Bei der gewerblichen Plakatierung gibt es aber immer noch Schwarze Schafe. Jedes Plakat muss genehmigt werden.

 Während des Bundestagswahlkampfs hingen an mehreren Stellen in der Stadt zwei Plakate übereinander an einem Mast. Das ist verboten.

Während des Bundestagswahlkampfs hingen an mehreren Stellen in der Stadt zwei Plakate übereinander an einem Mast. Das ist verboten.

Foto: Moll (Archiv)

Es war ein Bild, das es lange nicht mehr gegeben hatte in Wermelskirchen: Bereits eine Woche nach der Bundestagswahl hatten die Parteien fast all ihre Wahlplakate in der Innenstadt wieder entfernt. Nur vereinzelt hingen in den vergangenen Tagen noch Plakate der Direktkandidaten am Straßenrand. "Ich bin zufrieden, das neue Abkommen lohnt sich", sagt Henning Rehse (WNKUWG). Die Zusammenarbeit der Parteien sei gut gewesen. "Es hat super funktioniert. Wir haben uns untereinander geholfen, haben uns darauf aufmerksam gemacht, wenn noch irgendwo Wahlplakate hängen geblieben sind", berichtet Rehse erfreut.

Zum Hintergrund: Die Wahlwerbung der Parteien und Gruppierungen in Wermelskirchen war in der Vergangenheit oft ein wildes Unterfangen, das nicht gerade zu einem schönen Stadtbild beigetragen hat. Bürger waren oft verwundert, als Plakate Wochen nach einer Wahl noch am Straßenrand hingen. Im April hatten sich die Parteien und Gruppierungen zusammengeschlossen und ein Abkommen unterzeichnet, das die Wahlwerbung in der Stadt regelt und das wilde Plakatieren beendet (siehe Info-Box). Lediglich die Grünen unterzeichneten das Abkommen nicht.

Und das Abkommen zahlt sich aus. Vorbei ist die Zeit des wilden Plakatierens – zumindest was die Wahlwerbung betrifft. "Es hängen immer noch sehr viele gewerbliche Plakate in der Innenstadt. Ich habe Bedenken, dass die alle genehmigt sind", meint Henning Rehse. Oft weisen Plakate noch auf Veranstaltungen hin, die schon lange vorbei sind, hat er festgestellt. "Die Parteien halten sich nun in der Innenstadt deutlich zurück und die gewerbliche Plakatierung nimmt zu – das ist kontraproduktiv", findet der WNKUWG-Fraktionsvorsitzende.

Die Situation der gewerblichen Plakate in der Stadt habe sich verbessert, berichtet Karl-Heinz Graw aus dem Tiefbauamt, der für die Erteilung der Sondernutzung zuständig ist. "Es gibt nicht mehr so viele Schwarze Schafe, mehr als 90 Prozent der Plakate sind genehmigt", sagt Graw. Zu den meisten Veranstaltern pflege die Stadt ein gutes Verhältnis. In manchen Monaten mit sehr vielen Veranstaltungen in Wermelskirchen hängen bis zu 300 Plakate in der erweiterten Innenstadt. "Jeder Veranstalter darf bis zu 30 Plakate aufhängen", erklärt Graw und fügt an: "Jedes einzelne Plakat muss bei der Stadt angemeldet werden." Die Plakatierung ist in der Regel gebührenpflichtig, es gibt laut Graw Ausnahmen, zum Beispiel bei der Werbung für soziale Zwecke.

Das Ordnungsamt ist über jede Genehmigung für eine Plakatierung informiert. Die Mitarbeiter kontrollieren regelmäßig, ob die Plakate offiziell angemeldet wurden und wie lange diese hängen dürfen. Sollten sie dabei Verstöße feststellen, werden die Veranstalter aufgefordert, die Plakate in einer bestimmten Frist zu entfernen. "Sonst übernehmen wir das Abhängen und stellen es dann in Rechnung", sagt Graw.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort