Verkehr in Wermelskirchen Wird die K18 zur Fahrradstraße?

Wermelskirchen · Die Grünen und die CDU wünschen sich eine Sperrung der Straße für Kraftfahrzeuge an Sonntagen. Der ADFC spricht sich für eine Umwidmung zur Fahrradstraße aus. Dezernent Marner dämpft die Hoffnungen beider Seiten.

 Auf der K18 entstehen durch übermäßig schnell Kraftfahrer oft gefährliche Situationen. Die Anwohner stört auch der Motorradlärm. Eine Umwidmung zur Fahrradstraße wird vom ADFC gewünscht.   Foto: Udo Teifel

Auf der K18 entstehen durch übermäßig schnell Kraftfahrer oft gefährliche Situationen. Die Anwohner stört auch der Motorradlärm. Eine Umwidmung zur Fahrradstraße wird vom ADFC gewünscht. Foto: Udo Teifel

Foto: Teifel, Udo (tei)

Es ist nun knapp ein Jahr her, dass Grüne und CDU den Antrag zur Sperrung der K18 für motorisierten Verkehr an Sonn- und Feiertagen gestellt hatten – dieser wird vom Rheinisch-Bergischen Kreis noch immer geprüft. „Das sind natürlich dicke Bretter, die da zu bohren sind. Die Umwidmung der Kreisstraße ist uns aber nach wie vor eine Herzensangelegenheit“, sagt Michael Schneider, CDU-Fraktionsmitglied. „Aber wir müssen jetzt zuerst einmal warten.“ Dabei sei es Fakt, dass von Dabringhausen keine vernünftige Anbindung an die Balkantrasse bestehe. Ziel des Antrags sei es deshalb, die Sicherheit von Fahrradfahrern zumindest an einem Tag der Woche zu gewährleisten und dabei weder die Interessen von Pendlern noch des Edeka-Marktes außer Acht zu lassen.

Dezernent Thomas Marner dämpft die Erwartungen der beiden Parteien: „Ich denke, dass ein Prüfungsergebnis Ende des Jahres vorliegen könnte“, sagt Marner. „Wahrscheinlich wird der Antrag aber nicht so umgesetzt werden, wie er gestellt wurde. Doch das ist letztendlich Sache des Kreises.“ Dieser prüfe zurzeit „die ein oder andere Möglichkeit“ hinsichtlich der K18, genauer möchte Marner nicht werden.

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) unterstützt den Antrag der Grünen und der CDU, auch wenn er sich statt der sonn- und feiertäglichen Sperrung eigentlich die Umwidmung der Kreisstraße zur Fahrradstraße wünscht. Diese wäre schließlich auch im Sinne eines neuen Gesetzentwurfs des NRW-Verkehrsministeriums zur Stärkung des Fahrrads als eigenständiges Verkehrsmittel.

„Wenn die von Landesverkehrsminister Wüst (CDU) für das zukünftige NRW-Fahrradgesetz festgeschriebenen Eckpunkte und Ziele erreicht werden sollen, muss der Radverkehrsanteil steigen. Auch im Rahmen der Errichtung eines Mobilitätsknoten am Raiffeisen-Platz in Burscheid müsste es auch im Interesse des Kreises sein, die K18 zur Fahrradstraße zu machen“, sagt Sabine Krämer-Kox, Sprecherin des ADFC. „Dafür eignen sich weder die B51 noch die L294 eignen sich topographisch. Die K18 zur Fahrradstraße zu machen, wäre kostengünstig und zukunftsfähig.“ Derzeit sei es nicht einmal möglich, dass Familien die K18 als Zufahrtsstraße zur Balkanstraße nutzen. Bis zum heutigen Tag gebe es keine sichere Radverkehrsanbindung der Balkantrasse an die Ortschaft Dabringhausen. „Ich fahre die K18 sehr oft mit dem Fahrrad und fast jedes Mal kommt es zu einer gefährlichen Situation durch Überholmanöver von Krafträdern und Autos“, sagt Krämer-Kox. „Für Eltern mit Kindern ist es unmöglich, diese Straße zu befahren.“

Dass die Umwidmung der K18 kein einfaches Projekt sei, dass von heute auf morgen umgesetzt werden könne, sei klar. „Das Thema ist beim Kreis aber in guten Händen“, sagt Frank Schopphoff vom ADAC. „Ich habe großes Vertrauen in die Entscheidungsträger.“ Die notwendige Verlagerung des Kfz-Verkehrs auf das umweltfreundliche Rad und die Geschwindigkeitsbegrenzungen werden auch die Straßenanwohner entlasten, die sich heute zurecht gegen die unzumutbaren Lärmbelastungen und Verkehrsgefährdungen wehren.

Im Gegensatz zu einer für den motorisierten Verkehr gesperrten Straße dürfen auf einer Fahrradstraße Autos und Motorräder verkehren, allerdings nur mit einer Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern. Radfahrende haben dort außerdem immer Vorfahrt.

In der Regel werden Fahrradstraßen nur innerorts eingerichtet. Sollte die K18 umgewidmet werden, wäre dies ein Pilotprojekt des Kreises.

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