Pfarrstellenbesetzung in Wermelskirchen Wenig Resonanz auf Personalsuche der Stadtkirchengemeinde

Wermelskirchen · Zwei Bewerber wollen die Nachfolge von Pfarrer Seng im Westbezirk übernehmen – die Stelle des Jugendreferenten ist weiterhin frei.

 Pfarrerin Almuth Conrad hofft, dass die freien Stellen bald besetzt werden können.

Pfarrerin Almuth Conrad hofft, dass die freien Stellen bald besetzt werden können.

Foto: Meuter, Peter (pm)

Die Personalsuche bei der Evangelischen Kirchengemeinde Wermelskirchen gestaltet sich schwierig: Erst auf die dritte Ausschreibung für die Pfarrstelle im Westbezirk habe es eine Resonanz gegeben, informierte Presbyteriumsvorsitzende Almuth Conrad auf Nachfrage. Inzwischen gebe es zwei Bewerber: Die erste Kandidatin habe sich bereits vergangenen Woche in der Kirche in Unterburg vorgestellt, der zweite Bewerber predigt am kommenden Sonntag in der Stadtkirche. „Danach wird das Presbyterium beraten, ob wir mit einem, mit beiden oder mit keinem der zwei Bewerber ins Wahlverfahren gehen“, so Conrad.

„Wir hoffen sehr, die Stelle noch vor Weihnachten oder zum 1. Januar wieder besetzen zu können“, erklärt die Presbyteriumsvorsitzende. Bis dahin werden weiterhin die anderen Pfarrer im Westbezirk einspringen. „Und es gibt einen großen ehrenamtlichen Einsatz im Bezirk“, sagt  Almuth Conrad.

Warum so wenig Bewerber Interesse an der Stelle zeigen? „Es gibt einfach im Moment wenige von uns“, sagt Pfarrerin Conrad über ihren Berufsstand. Hinzu komme, dass die Stelle mit 75 Prozent ausgeschrieben sei, was womöglich auch einige Pfarrer Zurückhaltung üben lasse. „Und ich vermute, dass Stellen in großen Städten beliebter sind“, sagt Almuth Conrad. Die Reduzierung der Stelle hat mit der laufenden Umstrukturierung der Kirchengemeinde zu tun: Bezirke werden neu geordnet, insgesamt eine halbe Pfarrstelle wird so eingespart. Im Ostbezirk und im Nordbezirk arbeiten Pfarrer auf 75-Prozent-Stellen, auch die Tenter Pfarrerin wird ab ihrer Einführung im November eine Dreiviertelstelle haben. „Ab nächstem Jahr soll auch im Ostbezirk auf 75 Prozent reduziert werden“, erklärt Conrad. Dann geht Pfarrer Hartmut Demski in den Ruhestand. Nur in Hünger wird eine volle Pfarrstelle bleiben. „Was genau das für den Gemeindealltag bedeutet, werden wir noch erarbeiten“, sagt die Pfarrerin.

Auf Personalsuche ist die Evangelische Kirchengemeinde auch noch in einem anderen Bereich: in der Jugendarbeit. „Im Januar hat unsere Jugendreferentin Claudia Stracke gekündigt“, berichtet Almuth Conrad. Danach habe man sich erstmal Zeit gelassen, um sich zu ordnen und zu überlegen, was man in diesem Bereich brauche. Inzwischen hat die Gemeinde eine 75-Prozent-Stelle ausgeschrieben. „Bisher haben wir aber keine Bewerbung erhalten“, sagt die Presbyteriumsvorsitzende. Sie hoffe auf einen neuen Absolventenjahrgang, der jetzt im Herbst fertig werde. „Wir wollen hier kein Korsett vorgeben“, betont Conrad, „es kommt sehr auf den Bewerber an, welche Schwerpunkte er setzt.“

Fest steht, ein neuer Jugendreferent soll die Jugendgruppen und Kinderangebote, die unter dem Dach des CVJM und der Gemeinde angeboten werden, begleiten. Auch eine Verknüpfung mit der Konfirmandenarbeit sei gewünscht. „Wir sind da sehr offen“, sagt Almuth Conrad, „und freuen uns über Bewerbungen, damit die Arbeit nicht nur auf ehrenamtlichen Schultern lastet.“

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