Diakonie Wermelskirchen mit Sorgen Wenig Neuanfragen für ambulante Pflege

Wermelskirchen · Die Corona-Pandemie habe große Auswirkungen auf die Situation von pflegenden Angehörigen, sagt Diakoniechef Peter Siebel. Viele seien zurückhaltend, sich während der Krise an ambulante Dienste zu wenden.

 Ermutigt pflegende Angehörige, die Last auch in Corona-Zeiten nicht allein zu tragen: Peter Siebel, Geschäftsführer der Diakonie.

Ermutigt pflegende Angehörige, die Last auch in Corona-Zeiten nicht allein zu tragen: Peter Siebel, Geschäftsführer der Diakonie.

Foto: Theresa Demski

In normalen Zeiten gehen bei der Diakonie an der Telegrafenstraße jede Woche fünf Neuanfragen ein: Angehörige rufen an, um sich nach Möglichkeiten der ambulanten Pflege zu erkundigen. „Im Moment haben wir zwei Anfragen in zwei Wochen“, sagt Peter Siebel, Geschäftsführer der Diakonie in Wermelskirchen. Über die Gründe dafür könne er nur spekulieren. „Vielleicht wollen die Menschen in Corona-Zeiten auf Nummer Sicher gehen“, sagt Siebel, „vielleicht befinden sich auch viele Angehörige noch im Home-Office und übernehmen die Pflege selbst.“ Fest stehe: Der Lockdown habe auch pflegende Angehörige stark belastet. Das sei vergleichbar mit Eltern, die plötzlich die Betreuung ihrer Kinder rund um die Uhr selbst übernehmen mussten – weil Kitas und Schulen schlossen. „Auch pflegende Angehörige waren in den vergangenen Wochen oft gefordert“, sagt Siebel. Tagespflegeeinrichtungen mussten schließen, ambulante Dienste fuhren anfangs erstmal auf Sicht.