Kattwinkelsche Fabrik in Wermelskirchen Weil Musik keine Grenzen kennt

Wermelskirchen · Musiker aus dem Offenen Jugendtreff und junge Sänger der Jugendmusikschule proben für ein besonderes Weihnachtskonzert.

 Bereiten sich auf ihr Konzert am 19. Dezember vor: Die jungen Musiker des Offenen Jugendtreffs der Katt.

Bereiten sich auf ihr Konzert am 19. Dezember vor: Die jungen Musiker des Offenen Jugendtreffs der Katt.

Foto: Theresa Demski

Anastasia Klass nimmt sich das Mikrofon. Irgendwer macht das helle Deckenlicht aus, so dass nur der Schein der Bildschirme den Probenraum erhellen. Dann beginnt Sihna Maagé auf dem Klavier eine leise Melodie zu spielen. Jar of Hearts von Kristina Perri. Das ist einer dieser Songs, die berühren. Und die junge Musikerin in der Katt legt so viel Gefühl in dieses Lied und achtet auf jede Nuance ihrer starken Stimme, dass nach dem letzten Ton begeisterter Applaus in dem kleinen Probenraum aufbrandet. „Gänsehaut“, sagt jemand. Und Anastasia Klass freut sich still über die ehrliche Anerkennung.

Am 19. Dezember wird sie gemeinsam mit ihren Kollegen aus dem Offenen Jugendtreff und jungen Sängern der Jugendmusikschule auf der Bühne stehen – auch mit Jar of Hearts. Bis dahin sind den Jugendlichen die Proben am Mittwochabend in der Katt noch wichtiger als zu anderen Zeiten. Bereits im vergangenen Jahr haben sie gemeinsam mit den Schülern der Jugendmusikschule in der Vorweihnachtszeit auf der Bühne gestanden, das Projekt wiederholen sie jetzt. Nur, dass in diesem Jahr keine Band der Musikschule, sondern professionelle Musiker mit ihnen auf der Bühne stehen.

Insgesamt 20 Stücke haben die Jugendlichen, die sich beim Offenen Singen in der Katt treffen, zusammengetragen. Pop-Balladen, Reggae, Dancehall, Rock und Metalcore. „Musik kennt keine Grenzen“, sagt Kolja Pfeiffer, der das Projekt gemeinsam mit Sihna Maagé leitet. Und deswegen sind Jugendliche, die laute, harte Metalklänge auf die Bühne bringen wollen genauso willkommen wie junge Musiker, die Schlager singen. „Die Vielfalt ist gut“, sagt Fabian Stoßberg, „und sie schafft Berührungspunkte für möglichst viele Menschen.“ Und dann geht er selbst zum Mikrofon, bittet Anastasia Klass den Background zu übernehmen, blickt kurz zum Schlagzeug – und dann wird es laut. Und gut. Fabian Stoßberg geht genauso in seiner Musik auf, wie zuvor Anastasia Klass. Der Schlagzeuger vollführt Kunststücke und der Rest kommt noch vom Band – bevor zum großen Probenwochenende die Band dazukommt. Die Musik der jungen Musiker im Jugendtreff der Katt ist echt und anspruchsvoll – und das berührt. „Die Jugendlichen kommen mit einer Idee zu uns“, sagt Sihna Maagé. Ein selbst geschriebener Song oder ein Stück, das ihnen gut gefällt. Dann beginnt die Arbeit.

„Das schönste hier ist die Freiheit“, sagt die junge Sängerin Joanna Marie Kittsteiner, „und die Gemeinschaft.“ In der Katt sei sie auf Menschen getroffen, die sie verstehen und unterstützen. Und weil sie etwas zurückgeben will, weil sie sich wünscht, dass die Musik über den Abend hinauswirkt, hat sie vorgeschlagen, dass große Konzert als Charity-Projekt zu nutzen. Musik für den guten Zweck. „Wir wollen das Thema Depressionen in den Fokus rücken“, sagt die junge Frau. Deswegen werden die Jugendlichen es beim Konzert zur Sprache bringen und den Hut rumgehenlassen für die Deutsche Depressionshilfe.

Mi. 19. Dezember, 19.30 Uhr,  Kattwinkelschen Fabrik  Der Eintritt ist frei.

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