245 separate Zähler sind angemeldet Wasseruhr für Gartenbewässerung spart Abwassergebühren
Wermelskirchen · In den trockenen Wochen mit großer Hitze rauschte das Wasser für die Versorgung der Pflanzen in Beeten, Kübeln und Blumenkästen nur so durch die Leitungen. Den Gartenschlauch hatten viele Hobbygärtner morgens und abends lange im Einsatz.
Denn die Regentonnen waren längst leer, die Zier- und Nutzpflanzen lechzten nach Wasser. Ein teurer Spaß. Aber einige Gartenbesitzer sparen einen Teil der Kosten ein: 245 Wermelskirchener haben am Außen-Wasserhahn eine zusätzliche Wasseruhr angebracht und sie bei den städtischen Abwasserbetrieb angemeldet. Denn das Frischwasser muss zwar dennoch bezahlt werden, aber die Gebühren für das Abwasser werden ihnen auf Antrag erstattet. „Allerdings nur bei ordnungsgemäßer Verwendung des Wassers“, sagte Rüdiger Kulartz, der im Bereich SAW Technik für die Veranlagung zuständig ist, auf Nachfrage dieser Redaktion.
Die separate Abrechnung erscheint gerecht, denn das „Gartenwasser“ belastet nicht das Kanalsystem, sondern geht in den natürlichen Wasserkreislauf über, versickert, versorgt die Pflanzen und verdunstet zum Teil.
Wer einen separaten Wasserzähler für den Außenhahn anbringen lassen möchte, muss einen Fachmann für Heizung und Sanitär beauftragen. Die Uhr muss geeicht sein. Und nach der Neuanmeldung machen sich städtische Mitarbeiter ein Bild vor Ort. Sie schauen sich an, ob der tatsächliche Verbrauch mit dem vorhandenen Gartengrundstück im Einklang steht. Das heißt, ob die verwendete Wassermenge mit der Gartengröße und den zu bewässernden Pflanzen zu erklären ist. Denn eine Zweckentfremdung des abgezapften Wassers, für das die Abwassergebühren erlassen werden, soll vermieden werden: Mit dem Wasser aus dem Gartenschlauch soll weder Swimmingpool befüllt werden, noch soll es der Autowäsche dienen. Wenn der Wasserverbrauch hoch schnellt, deute dies nicht unbedingt auf eine Zweckentfremdung hin. Kulartz: „Wer einen neuen Rasen oder einen ganzen Garten neu anlegt, hat einen hohen Wasserverbrauch.“ Auch der trockene Sommer treibt den Zählerstand in die Höhe.