Wermelskirchen in der Corona-Pandemie Was tun bei roter Corona-Warn-App?

Wermelskirchen · Wenn die App im Smartphone anschlägt, hat der Nutzer ein erhöhtes Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren. Dann hat man Anspruch auf einen kostenlosen PCR-Test. Doch wo kann man den in der Stadt überhaupt machen?

 Auf einem Handy zeigt die Corona-Warn-App ein erhöhtes Risiko an, das darauf hinweist, Kontakt mit einer infizierten Person gehabt zu haben. Die App ist ein Angebot der Bundesregierung, um Infektionsketten schneller zu unterbrechen.

Auf einem Handy zeigt die Corona-Warn-App ein erhöhtes Risiko an, das darauf hinweist, Kontakt mit einer infizierten Person gehabt zu haben. Die App ist ein Angebot der Bundesregierung, um Infektionsketten schneller zu unterbrechen.

Foto: dpa/Kira Hofmann

Wenn die Corona-Warn-App ihr beruhigendes Grün verliert und rot aufleuchtet, dann hatte der Benutzer in den vergangenen 14 Tage längere Begegnungen mit wenigstens einer Person, die positiv auf das Coronavirus getestet worden ist. In Zeiten der Omikron-Variante mit seiner deutlich höheren Ansteckung, passiert das wesentlich häufiger, selbst wenn man geimpft ist. Doch was sollte man tun, wenn der Blick auf die Warn-App ein „erhöhtes Risiko“ zeigt?

An erster Stelle, so rät es das Bundesgesundheitsamt, steht die Reduktion von Kontakten. „Um Infektionsketten effektiv zu unterbrechen, sollten Nutzer in so einem Fall nach Hause gehen und Kontakte meiden“, heißt es auf der Internetseite des Ministeriums. Weitere Regeln, die man in diesem Fall unbedingt einhalten solle, beträfen die ohnehin geltenden AHA+-Regeln, sollten sich Kontakte mit Dritten nicht vermeiden lassen: Abstand halten, Hygieneregeln beachten, Alltagsmasken tragen und regelmäßiges Lüften. Um sicherzugehen, ob man selbst nun betroffen sei, sollte man einen PCR- oder Antigentest machen. „Dieser steht einem bei einer entsprechenden Warn-App-Mitteilung auch bei vollständiger Impfung kostenlos zu“, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

In Wermelskirchen gibt es zehn verschiedene Teststellen, bei denen man allerdings vor allem die normalen, kostenlosen Schnelltests – auch als Bürgertest bekannt – machen kann. „PCR-Tests können nach Terminvergabe in der Teststation der Lebenshilfe-Werkstatt im Bürgerzentrum an der Telegrafenstraße 29-33 und in der Teststation am Krankenhaus, Königstraße 100, gemacht werden“, sagt Nina Eckardt aus der Pressestelle der Rheinisch-Bergischen Kreises.

Wer ohne rote Warn-App einen PCR-Test machen will, muss dafür zwischen 60 und 200 Euro einplanen – je schneller das Ergebnis vorliegen soll, umso teurer ist der Test. „Zusätzlich hängt es vom jeweiligen Labor ab, wie schnell das Ergebnis bekanntgegeben wird“, sagt Nina Eckardt. In beiden Teststellen seien ausreichend PCR-Tests vorhanden, wie unsere Redaktion auf Nachfrage erfahren hat – wer einen solchen ablegen wolle, könne dies ohne besondere Wartezeit, respektive mit Termin, auch machen.

Die Frage, ob ausreichend Laborkapazitäten vorhanden seien, könnten letztlich nur die Labore selbst beantworten, sagt die Kreissprecherin. Allerdings betont das Bundesgesundheitsministerium auf seiner Website „Zusammen gegen Corona“, dass sowohl Material als auch Personal aufgebaut worden seien, um den Anfragen gerecht werden zu können. So seien nach dem Dritten Bevölkerungsschutzgesetz auch Möglichkeiten geschaffen worden, Testkapazitäten auch in der Tiermedizin bereitzustellen.

Derzeit ist in der Diskussion, ob künftig PCR-Tests nach einem positiven Schnelltest abgeschafft werden sollten. „Die Qualität der PoC-Schnelltests weicht von der der PCR-Tests ab. Statistisch gesehen gibt es bei PoC-Tests deutlich mehr falsch-positive Ergebnisse als bei PCR-Tests. Die PCR-Tests liefern also eine höhere Genauigkeit des Ergebnisses“, sagt Kreissprecherin Nina Eckardt. Würden Schnelltests allein ausschlaggebend sein, habe dies auch Auswirkungen auf die Länge der Quarantäne. Betroffene mit falsch-positivem Ergebnis müssten in Quarantäne verbleiben, bei einem negativen PCR-Test können sie die Quarantäne umgehend beenden. „Voraussetzung wäre zudem, dass der Schnelltest auch zum Genesenenstatus führen würde. Dies ist bis dato nicht der Fall“, sagt Eckardt.

Der PCR-Test – auch Labortest genannt – wird auch als „Goldstandard“ bezeichnet, ist mithin also die zuverlässigste Testform auf das Coronavirus. Im Vergleich dazu gibt es die Antigen-Schnelltests, die durch geschultes Personal vorgenommen werden – PCR-Tests müssen von medizinischem Personal vorgenommen werden. Die dritte Testform sind die Selbsttests, die jeder Mensch selbst vornehmen kann.

Der Kreis betont, dass jede Person Anspruch auf kostenfreie Bürgertests hat. „Seit dem 13. November des Vorjahres sind die kostenlosen Bürgertests wieder eingeführt worden“, sagt Nina Eckardt. Dies gelte für alle symp­tomlosen Personen.

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