Am Arbeitsplatz kühlen Kopf bewahren Arbeitgeber reagieren auf die Hitze
Wermelskirchen · Ob in der Produktionshalle oder im Büro: Rekordtemperaturen machen vielen Arbeitnehmern zu schaffen. Arbeitgeber wie Steinco, Tente-Rollen und die Stadtverwaltung sorgen für Erfrischung und passen Arbeitszeitregelungen an.
Die Maschinen laufen, die Temperaturen steigen: In diesen Tagen kommen viele Mitarbeiter im produzierenden Gewerbe in Wermelskirchen ins Schwitzen. Statt Klimaanlagen, die in vielen Büros für Entlastung sorgen, sind in den Hallen die Maschinen für zusätzliche Wärme verantwortlich, sie strahlen Hitze ab.
„Natürlich wird es auch bei uns, insbesondere in den Produktionsräumen sehr warm“, sagt Sandra Hinz von Steinco auf Nachfrage dieser Zeitung. Frühzeitig hat die Firmenleitung gegengesteuert: Kostenlose Trinkwasseranlagen wurden aufgebaut, so dass sich die Mitarbeiter jederzeit frisches und gekühltes Wasser abfüllen können – mit und ohne Kohlensäure. Außerdem stünden Ventilatoren zur Verfügung.
„Die Arbeitszeiten während dieser extremen Wetterlage wurden ebenfalls geändert“, berichtet Sandra Hinz. Die Frühschicht fängt schon um 5.45 Uhr statt um 6.45 Uhr statt – dann ist es noch deutlich kühler und der Tag endet eine Stunde früher. Kaufmännische und gewerbliche Mitarbeiter in der Tagesschicht hätten die Möglichkeit, ihre Gleitzeitregelung auszuschöpfen und früher nach Hause zu gehen.
Auch bei Tente-Rollen hat die Firmenleitung reagiert: „In den stark betroffenen Abteilungen saugen wir aus dem Keller kühlere Luft an und blasen diese in die Montagehalle“, erklärt Sandra Jennrich von Tente-Rollen. Die Gefahr von Zugluft werde natürlich vermieden. Dazu kommt die Aufstellung von Ventilatoren. Und auch bei der Wasserversorgung ist das Unternehmen gut gerüstet: „Bereits seit Jahren gibt es bei Tente für die Mitarbeiter ganzjährig kostenfreie kalte Getränke“, erklärt Jennrich.
Darauf setzt auch die Stadtverwaltung: „Seit Anfang dieser Woche können sich alle Mitarbeiter im Rathaus kostenlos kaltes Wasser bei uns abholen“, sagt Pressesprecher Jürgen Scholz. Viele Angestellte würden diese Möglichkeit auch nutzen. Bereits in der Vergangenheit habe es dieses Angebot für Mitarbeiter an besonders heißen Tagen gegeben.
Hinzu käme, dass mit dem Personalrat eine neue Regelung für die Arbeitszeiten abgestimmt worden sei: Ab sofort können Mitarbeiter, die der Hitze zumindest zeitweise entfliehen wollen, bereits um 6 Uhr zur Arbeit kommen – eine halbe Stunde früher als bisher. „Wir müssen sehr pfleglich mit den Mitarbeitern umgehen“, sagt Jürgen Scholz, „sie sind unser kostbarstes Gut.“
Besonders auf der Sonnenseite des Rathauses heizen sich die Räume tagsüber auf. Geplant ist, dass an den Sonne beschienenen Fassaden ein neuer Sonnenschutz in Form von Außenjalousien angebracht wird. Aber zunächst müssen die letzten Arbeitsschritte der Fassaden-Erneuerung abgeschlossen sein. Wie berichtet, wird das Baugerüst derzeit nach und nach abgebaut. Für die Installation des Sonnenschutzes könne dieses Gerüst allerdings nicht dienen, wurde der Politik bereits mitgeteilt.
