Bergische Weihnacht in Wermelskirchen Aussteller klagen über niedrige Besucherzahlen

Die „Bergische Weihnacht“ litt in diesem Jahr unter dem bergischen Dauerregen.

 Der Wermelskirchener Harald Heidbüchel mit seinen Aachener Printen, die sein Bruder herstellt. Das Wetter machte auch ihm zu schaffen.

Der Wermelskirchener Harald Heidbüchel mit seinen Aachener Printen, die sein Bruder herstellt. Das Wetter machte auch ihm zu schaffen.

Foto: Udo Teifel

Zum Finale schien über der „Bergischen Weihnacht“ plötzlich und unerwartet die Sonne. Als könne das Wetter kein Wässerchen trüben, zeigte es sich gestern Nachmittag zeitweise von seiner besten Seite. Das rettete die Aussteller auf dem Weihnachtsmarkt unter dem Baum aber nicht. „Das Wetter hat uns ganz schön gebeutelt dieses Jahr“, stellte Printenverkäufer Harald Heidbüchel fest. Kaum habe der Regen eingesetzt, habe sich der kleine Platz unter dem Baum geleert. „Und leider hat es ziemlich viel geregnet“, ergänzte er. Nun sei der Weihnachtsmarkt eben eine Freiluftveranstaltung. Und da müsse man auch mit nassem Wetter rechnen. „Die Stimmung hier war allerdings trotzdem schön“, befand er dann.

Auch Tanja Deus vom Kaffeeteufel zog am Sonntagnachmittag eine ernüchternde Bilanz: „Dieses Jahr waren wirklich wenig Besucher da“, befand sie. Und dem Markt fehle auch die Würdigung. Er sei klein, aber fein. Nur wenn die Bürger das Angebot auch in Anspruch nähmen, könne er wachsen. „Der Erfolg so eines Marktes hängt auch an den Menschen in der Stadt“, befand sie. Die kämen selten, um Kunsthandwerk zu sehen und zu kaufen, ergänzte Tanja Behnke, die mit ihren genähten Schmuckstücken am dritten Adventswochenende zum Markt kam. „Es ist mehr ein Treff zum Glühweintrinken“, befand sie und wünschte sich auch mehr Weihnachtsmusik vom Band. Für sie habe sich der Einsatz auf dem Markt überhaupt nicht gelohnt, auch weil sie neben der Standgebühr dazu verpflichtet gewesen sei, dem Marketingverein 200 Zählscheine abzunehmen.

Währenddessen backte ein internationales Team der Initiative „Willkommen in Wermelskirchen“ nebenan Falafel, die sich am dritten Adventswochenende wieder als Renner entpuppten. „Der Samstag wurde erst gut, als es aufhörte zu regnen“, erzählte Norbert Hensel von der Initiative. Dann sei allerdings auch noch richtig Umsatz zusammengekommen. Auch Norbert Drekopf vom Hegering zog eine positive Bilanz. „So gut wie ausverkauft“, stellte er am Sonntagnachmittag fest. Es habe viele Vorbestellungen gegeben, aber auch Laufkundschaft sei mit ihm über Wild ins Gespräch gekommen und habe eingekauft. „Wettermäßig waren das schwierige Tage“, fasste auch er zusammen, „dem Geschäft hat das aber nicht geschadet.“

Auch wer am Sonntag André Frowein, Geschäftsführer des Marketingvereins nach einer Bilanz fragte, bekam eine durchwachsene Antwort. „Bis auf das Wetter war alles super“, fasste er zusammen. Viele hätten sich beteiligt: Bands, Chöre, Vereine und Händler. 30 Unternehmen hätten den Markt gesponsert, 100 Ehrenamtliche seien im Einsatz gewesen. Und sobald der Regen mal nachgelassen habe, seien die Menschen auch zum Weihnachtsbaum gekommen. „Die Bergische Weihnacht wird von den Bürgern angenommen und hat sich etabliert“, befand Frowein. Im Januar werde man sich zusammensetzen, die Zahlen durchgehen und dann die Entscheidungen für 2020 treffen.

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