Empfehlung der Wermelskirchener Polizei: Eltern sollten mit Kindern üben Die Jüngsten im Straßenverkehr unterstützen

Wermelskirchen · Heute beginnt die Schule und Polizei und Stadt bitten um Rücksicht auf die Erstklässler.

 Autofahrer sollten in diesen Tagen verstärkt auf Schulkinder, besonders aber auf die Schulanfänger achten.

Autofahrer sollten in diesen Tagen verstärkt auf Schulkinder, besonders aber auf die Schulanfänger achten.

Foto: dpa/dpa (Archiv)

Die Botschaft der Polizei ist deutlich: „Es ist besondere Vorsicht angesagt.“ Polizeihauptkommissar Richard Barz appelliert in diesen Tagen eindringlich an die Autofahrer. Heute beginnt die Schule, morgen werden die Erstklässler eingeschult. „Und für die Jüngsten ist der Weg zur Schule und die Teilnahme am Straßenverkehr noch völlig ungewohnt“, sagt er, „da müssen Autofahrer auch auf Fehlverhalten vorbereitet sein.“ Und das bedeutet konkret: Sind Schüler in der Nähe, sollten Autofahrer defensiv fahren, vorausschauend und immer darauf vorbereitet, dass die Jüngsten die Regeln vergessen. Unterstützung gibt es in dieser Frage auch von der Stadt. „Wir weisen die Autofahrer jedes Jahr zum Schulanfang mit Plakataktionen in Kooperation mit der Verkehrswacht auf besondere Rücksicht hin“, sagt Tiefbauamtsleiter Harald Drescher. Es gebe viele Kinder, die schon nach den ersten Tagen alleine oder in kleinen Gruppen den Weg zur Schule antreten. „Da müssen Autofahrer Rücksicht nehmen“, betont auch Drescher.

Gleichzeitig stehen Eltern in der Pflicht, ergänzen Barz und Drescher unisono. „Üben, üben, üben“, sagt der Polizeihauptkommissar, „das empfehlen wir Eltern und Kindern zum Schulanfang.“ Denn Kinder würden den Verkehr noch ganz anders als Erwachsene sehen, hören und erleben. „Ihr Verhalten ist noch stark geprägt von äußeren Reizen“, sagt Barz, „selbst wenn sie eine Verkehrssituation im Grunde beherrschen, werden sie leicht abgelenkt.“

Gemeinsam sollten Erwachsene und Kinder deswegen gleich mehrfach den Schulweg abgehen – und dabei nicht auf den schnellsten, sondern den sichersten Weg setzen. „Umwege lohnen sich immer, wenn Gefahrenstellen damit ausgespart werden“, sagt Barz. Ruhige Straßen durch Wohngebiete, Kreuzungen mit Ampeln, Straßen mit Gehwegen: Der Schulweg sollte vor dem Schulstart mindestens fünf bis zehnmal mit den Kindern geübt werden, empfiehlt die Polizei. Dabei reiche kein entspannter Spaziergang. „Auch Sondersituationen wie ein Ampelausfall sollten trainiert werden“, sagt Barz. Und dann empfiehlt er ein beliebtes didaktisches Mittel: „Tauschen Sie die Rollen“, fordert der Polizeihauptkommissar auf. Dann werden Kinder zu Schulwegführern und erklären ihren Eltern die Gefahren, die besten Wege und schwierigen Situationen.

Unterstützung beim Finden des besten Schulwegs bietet auch die Stadt an: „Wir haben Schulwegdarstellungen erarbeitet, die wir den Schulen zur Verfügung stellen“, sagt Drescher. Inzwischen gibt es die Pläne auch auf der Homepage der Stadt. Darin haben die Fachleute des Tiefbauamts für jede Wermelskirchener Grundschule sichere Wege dargestellt – Ampeln und Überwege sind gekennzeichnet, Gefahrenstellen und Bushaltestellen. „Wir Erwachsenen sind mobil und meistens mit dem Auto unterwegs“, sagt Drescher, „mit unseren Kindern müssen wir aber eine andere Perspektive einnehmen.“

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