Anzeige erstattet Unbekannte stehlen über die Hälfte der AfD-Wahlplakate

Wermelskirchen · Vandalismus an Wahlplakaten kommt häufig vor, Unbekannte kritzeln Sprüche auf die Wahlwerbung oder verunstalten die Porträts der Kandidaten. Doch nun gab es in Wermelskirchen einen Diebstahl in größerer Dimension.

 Solche ähnlichen Wahlplakate der AfD wurden gestohlen.

Solche ähnlichen Wahlplakate der AfD wurden gestohlen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Zielscheibe ist die AfD. Deren Mitglieder sind darüber empört: 34 der 53 Doppelplakate zur Europawahl am 26. Mai sind gestohlen worden. Ein Plakat sei zerstört worden.

„Somit wurden 66 Prozent der Wahlplakate der AfD in Wermelskirchen entwendet, von einer Partei, die bei Bundes-Wahlumfragen seit Monaten über zehn Prozent Stimmenanteil bekommt“, teilt Hans-Joachim Lietzmann, Sprecher der AfD Wermelskirchen, mit. Bis auf die Plakate in Dhünn und Dabringhausen sei die Wahlwerbung im gesamten Stadtgebiet entwendet worden. „Alle Parteien wären aufgerufen, für die Rechte und Freiheiten jeder zugelassenen Partei im Wahlkampf und in der politischen Auseinandersetzung einzutreten.“ Am Freitag habe man Anzeige erstattet.

Das bestätigt Peter Raubuch von der Kreispolizeibehörde. Vor zwei Tagen habe der städtische Bauhof zwölf der entwendeten Plakate an der Staelsmühler Straße entdeckt. Dort haben die Unbekannten sie offensichtlich „entsorgt“. Einen Diebstahl von Wahlplakaten habe er in dieser Größenordnung noch nicht erlebt. „Das ist schon ungewöhnlich.“ Ob auch Plakate anderer Parteien gestohlen wurden, sei ihm nicht bekannt. Vieles deutet darauf hin, dass die Diebe nur die Wahlwerbung der AfD im Visier hatten. Es könnten Sympathisanten anderer Parteien sein, die diese Tat verübt haben. Aber noch gebe es keine Hinweise auf mögliche Täter. Auch der Tatzeitpunkt scheint unklar.

Es könne doch nicht unbemerkt bleiben, wenn so viele Plakate entwendetet werden, „an der Dhünner Straße waren es allein zehn Doppelplakate“, so Lietzmann. Dass am Tatort keine Plakatreste zu finden seien, lasse darauf schließen, „dass ein Pkw als Transportmittel der Abfälle genutzt wurde. Wer jedoch wollte dies anzeigen?“ Von den zwölf wieder aufgefundenen Plakaten sei nur die Hälfte noch zu gebrauchen. Man habe schon neue Plakate nachbestellt und werde diese vor der Europawahl aufhängen.

(pd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort