Schilder wurden abgebaut Bürger kämpft weiter um Tempolimit auf der L 409

Wermelskirchen · Seit Monaten kämpft Rolf Brombach für ein Tempolimit 50 auf der kurvenreichen L409, die Verbindungsstraße zwischen Wermelskirchen Innenstadt und Preyersmühle.

 Fräsarbeiten , Landstraße 409, B51 in Richtung Preyersmühle Dort wurde für bessere Verkehrssicherheit die oberste Schicht der Fahrbahn abgefräst.

Fräsarbeiten , Landstraße 409, B51 in Richtung Preyersmühle Dort wurde für bessere Verkehrssicherheit die oberste Schicht der Fahrbahn abgefräst.

Foto: Tim Kronner

Erlaubt sind in den Serpentinen, die talabwärts besonders vor der Autobahnbrücke die Fahrkünste erfordern, deutlich mehr.  Bisher sind seine Bemühungen, bei den Behörden eine Geschwindigkeitsbegrenzung zu erwirken, vergeblich. Doch nun seien alle Schilder abgebaut worden. „Immerhin besser als vorher“, meint der pensionierte Polizist. Er befürchtet, dass sich auf diesem Abschnitt schwere Unfälle ereignen könnten, weil Fahrer  – nicht zuletzt ortsfremde Motorradfahrer – die Kurven unterschätzen.

Denn das bisherige Schild Tempolimit 70 suggerierte in seinen Augen den Fahrern, dass dieses hohe Tempo auch in den Kurven gut zu bewältigen sei. Besonders die letzte Kurve vor der Autobahnbrücke, die die L 409 überspannt, sei gefährlich. Wie zur Bestätigung seiner Auffassung ereignete sich Ende Mai just an dieser Stelle ein Unfall. Als er auf dem Schotterparkplatz seinen Wagen abgestellt hatte und sich die Wanderschuhe anzog, verlor ein Motorradfahrer in der Kurve die Kontrolle über sein Zweirad und stürzte. Glücklicherweise verletzte sich der 52-jährige Mann aus Wuppertal nur leicht, als er die Kurve nach Angaben der Polizei unterschätzte. Auf weniger kurvenreichen Strecken gebe es deutlich niedrigere Tempolimits, argumentiert Rolf Brombach. Er verstehe nicht, warum sich die beteiligten Behörden derart gegen eine Tempobeschränkung stemmen. „Ich möchte einfach ernst genommen werden“, sagt Rolf Brombach.  Bei der Stadt gelte er sicherlich schon als Querulant. „Was muss noch passieren?“, fragt sich der Leser und will weiter für ein Tempolimit kämpfen.

Das hat – wie bereits berichtet – wenig Aussicht auf Erfolg. Das Tempolimit-Schild 70 sei nur wegen der Baustelle unter der Autobahnbrücke aufgestellt worden. „Da die Baustelle geräumt ist, wurde die Beschilderung wieder entfernt“, sagte Andree Schmid von der Wermelskirchener Straßenverkehrsbehörde auf Nachfrage dieser Redaktion. Um die Fahrer vor einer Baustelle zu warnen, werde der Bereich so ausgeschildert, dass das Tempolimit stufenweise gedrosselt wird– auf 70, 50 und 30. Aber normalerweise sei auf der Strecke außerhalb der geschlossenen Ortschaft Tempo 100 erlaubt. Es handele sich um keinen Unfallhäufungspunkt wie etwa die Serpentinenstrecke von Blecher nach Altenberg, wo sich tödliche Unfälle ereignet hätten, so Schmid. In den Kurven darf dort maximal 30 gefahren werden.

Dennoch appelliert Brombach, generell Hinweise von Bürgern, was die Beschilderung anbelangt,  zu prüfen – nicht zuletzt auch, um den Schilderwald einzudämmen. „In Kerpen können Bürger dumme Schilder melden. Einige wurden nach Prüfung tatsächlich entfernt und die Bürger erhielten eine offizielle Belobigung.“ Auch hier gebe es sicherlich Schilder zu entdecken, die entbehrlich seien.

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