Schule in Wermelskirchen Teamgeister sorgen für ein Miteinander

Wermelskirchen · Das Bewegungsprojekt „Meine Klasse – ein starkes Team!“ gibt es seit 2018 in der Katholischen Grundschule St. Michael. Gerade in Corona-Zeiten war es deshalb umso wichtiger, dass die 52 I-Dötzchen zusammenfinden.

 Die  Klasse 1a mit Klassenlehrerin Bettina Grützner (links) und Sozialpädagogin Sabine Nickel (rechts).

Die  Klasse 1a mit Klassenlehrerin Bettina Grützner (links) und Sozialpädagogin Sabine Nickel (rechts).

Foto: Sonja Ro/Sonja Robbe

Wie können sich Erstklässler trotz Abstand, Einzeltisch und Maske richtig gut kennenlernen? Was kann man tun, damit trotz Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen in der Klasse ein „Wir-Gefühl“ entsteht? Womit stärken wir Kinder in dieser schwierigen Zeit und kitzeln Teamgeist und faires Miteinander heraus? Fragen, die an der Katholischen Grundschule St. Michael diese Woche mit dem Corona-konformen Projekt „Meine Klasse - ein starkes Team!“ beantwortet wurden.

I-Dötzchen haben es überall im Land momentan nicht leicht: Aus unterschiedlichsten Kindergärten zusammengewürfelt, die letzten Monate viel Zeit zuhause und mit nur wenig Kontaktmöglichkeiten verbracht, sind sie im Juli ins Abenteuer Schule gestartet. Und dort geht es nach wie vor ganz anders zu, als noch vor Corona. Abstände müssen eingehalten, Hände gewaschen, Masken getragen, genaue Abläufe eingehalten werden. Doch für das eingespielte Team rund um KGS-Schulleiterin Andrea Steinz war klar, dass all diese Veränderungen nicht dazu führen dürfen, dass das seit 2018 implementierte Bewegungsprojekt „Meine Klasse - ein starkes Team!“ abgesagt wird.

 Angela Goldbach hat mit Sohn Milo aus der 1b: Sie haben viel Spaß.

Angela Goldbach hat mit Sohn Milo aus der 1b: Sie haben viel Spaß.

Foto: Sonja Robbe

 „Sich gegenseitig kennenlernen, freundlich miteinander umgehen, Ängste verlieren und lernen, dass man gemeinsam viel– das sind die Kernbotschaften des Projekts!“, unterstreicht Sonja Robbe. Prinzipien, die ganz unabhängig von Corona an der Katholischen Grundschule gelebt werden und sich in diesem Projekt für Erstklässler wiederfinden.

 Auch das gehört zum Bewegungsprojekt:  Katharina Floer mit Clemens an der Akrobatikstation.

Auch das gehört zum Bewegungsprojekt:  Katharina Floer mit Clemens an der Akrobatikstation.

Foto: Sonja Robbe

 In enger Absprache mit den Kooperationspartnern Kreissportbund Rheinisch-Bergischer Kreis, dem SV 09/35 und dem Schulamt wurde das Konzept gründlich überarbeitet, ein Hygienekonzept erstellt. Und dann ging’s los: Gemeinsame Spiele und Aktionen, hauptsächlich an der frischen Luft und in kleinen Gruppen. Unter der Anleitung von Diplom-Pädagogin Sonja Robbe durften die Kinder zeigen, was in ihnen steckte.

 Sonja Robbe bereitet die I-Dötzchen der KGS St. Michael auf das Bewegungsprojekt vor.

Sonja Robbe bereitet die I-Dötzchen der KGS St. Michael auf das Bewegungsprojekt vor.

Foto: Sonja Robbe

Unterstützung bekam Sonja Robbe diesmal nicht nur von den Klassenlehrerinnen Bettina Grützner, Andrea Steinz und der Schul-Sozialpädagogin Sabine Nickel. Viele kleine Plüschgespenster flogen plötzlich durch die Klassenzimmer der 1a und 1b: die Teamgeister!

Direkt zu Beginn der Projektwoche huschten sie aus der Kiste, die Sonja Robbe mitgebracht hatte und landeten bei jedem Kind auf dem Tisch. „Mit dieser Figur können wir in diesem Jahr prima Botschaften transportieren - denn auch das kleine Gespenst ist erstmal alleine unterwegs und muss die anderen Geister in der Klasse langsam kennenlernen.“ Auf dem Programm standen jede Menge Aktionen, die zwar ohne direkten Körperkontakt, aber mit ganz viel Kommunikation und Interaktion gelöst werden mussten. Der Klassenruf gibt Kraft, die Friedensinsel erlaubt das Streiten ohne Berühren, das Zelt unterm bunten Schwungtuch schafft Zusammenhalt. Da wurde in einer Rallye die Schule erkundet, der Fußballplatz für tolle Gruppenspiele genutzt und im Klassenraum das bunte Bild aus Handabdrücken gemalt.

Viele Kinder wuchsen im Laufe der Projektwoche über sich hinaus und kamen auf richtig tolle Ideen, was man gemeinsam auf die Beine stellen könnte. Wie z.B. das spontane Einstudieren eines Gruppentanzes, der den Eltern auf dem Schulhof am letzten Projekttag stolz und mit viel Gelächter vorgeführt wurde. Den Abschluss bildete auch dieses Jahr eine abwechslungsreiche Eltern-Kind Olympiade. „Unter normalen Umständen findet dieser Teil des Projekts in der Sporthalle statt. Aber aufgrund der dynamischen Infektionslage haben wir diesmal alle Bewegungsstationen auf das Außengelände und in die großzügigen Flure und Gebäude der Schule verlegt“, so Robbe. „Der Stimmung tat das überhaupt keinen Abbruch, im Gegenteil! Es war wirklich schön für alle Beteiligten, die Schule auf diese Weise noch einmal ganz intensiv wahrzunehmen: als greifbaren Ort der gemeinsamen Bewegung und Begegnung.“

Sonja Robbe arbeitet für den Kreissportbund und ist auch Übungsleiterin des SV 09/35. In dieser Doppelrolle trägt sie das Bewegungsprojekt mit und berichtet darüber.

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