Verändertes Verhalten von Jugendlichen nach den Lockdowns Streetworker ringt um Kontaktmöglichkeiten

Wermelskirchen · Die Corona-Regeln hätten immensen Druck auf die Jugendlichen aufgebaut. Bei ihnen wäre ein verändertes Verhalten zu beobachten, sagt Marc Spies. Die Verzögerungen bei der Eröffnung des Jugendfreizeitparks hält er für „total unbefriedigend“.

 Streetworker Marc Spies vor einer Graffiti-Wand an der Katt. So etwas soll es auch am Rathaus geben.

Streetworker Marc Spies vor einer Graffiti-Wand an der Katt. So etwas soll es auch am Rathaus geben.

Foto: Stephan Singer

Während beispielsweise der Kinder- und Jugendbereich der Kattwinkelschen Fabrik oder das Jugendcafé (Juca) ihre „Stammkunden“ haben, ringt Streetworker Marc Spies täglich um Anknüpfungspunkte, um mit Teenagern in Kontakt zu treten. „Ich habe keine regelmäßigen Besucher, ich suche auf“, fasst Marc Spies im Gespräch mit unserer Redaktion zusammen. Der 42-Jährige kümmert sich seit September um die sogenannte aufsuchende Jugendhilfe. Einige Faktoren machen ihm das Leben nicht leicht: Zum einen gibt es nicht die Jugendlichen als einheitliche Gemengelage, bei denen man mit einem spricht und alle erreicht. Obendrein kann Marc Spies nicht auf ein gelegtes Fundament zurückgreifen, da seine Stelle über Jahre nicht existierte. Zum anderen hat die Corona-Pandemie nach wie vor gravierende Auswirkungen auf die Jugendarbeit. „Im Lockdown drohten 150 Euro Bußgeld bei einem Verstoß gegen die Corona-Regeln – da war der Druck auf die Jugendlichen schon sehr groß. Viele sind gleich zuhause geblieben, andere haben Treffen ins Private zurückgezogen. Wieder andere sind von ihren Treffpunkten gleich abgehauen, sobald sich ein Erwachsener nur näherte“, berichtet Marc Spies.