Ehrenamtlicher Einsatz in Wermelskirchen Stöcker will Bürgerhäuser-Brunnen reaktivieren

Wermelskirchen · Den Brunnen am Weihnachtsbaum hat er wieder zum Laufen gebracht, nun will er auch den an den Bürgerhäusern zu neuem Leben erwecken.

 Dirk Stöcker will den Brunnen an den Bürgerhäusern reaktivieren.

Dirk Stöcker will den Brunnen an den Bürgerhäusern reaktivieren.

Foto: Stephan Singer

Jetzt wird es spannend: Ist das Wasser-Reservoir unter dem Bürgerhäuser-Brunnen an der Eich dicht oder nicht? Das wird Dirk Stöcker in den nächsten Tagen prüfen und dann entscheiden, wie es weiter geht. „Ist das Reservoir undicht, blase ich die Aktion ab. Dann wird es zu teuer“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion. Der 49-Jährige hat bereits den Brunnen an der Carl-Leverkus-Straße wieder in Gang gebracht und pflegt ihn auch. Als nächstes hat sich Wermelskirchens „Brunnen-Meister“ die Brunnen an den Bürgerhäusern und den in der Marktpassage („Stuckepöttchen“) vorgenommen.

Allen Brunnen gemein ist, dass sie seit Jahren still stehen oder still standen: Die Stadt hatte aus Kostengründen die Unterhaltung aufgegeben. „Es ist immer eine Sache für sich, wenn einem keiner sagen kann, wer so ein Teil wie wann gebaut hat“, richtet Dirk Stöcker den Blick auf den Bürgerhäuser-Brunnen. Der wirkt auf den ersten Blick wie ein Beton-Poller, der unzulässiges Parken verhindern soll. So viel hat Dirk Stöcker inzwischen herausgefunden: Der Brunnen ist eine etwa 70 Zentimeter hohe Betonsäule, aus der einst Wasser sprudelte. Die Säule ist mit Metallverstrebungen in einem Rahmen fixiert und steht auf einer Betonplatte mit einem gitterförmigen Wasser-Durchlass aus Metall über besagtem Reservoir. „Das ist ein mal ein Meter und mindestens zwei Meter tief“, beschreibt Stöcker.

Im Beet daneben hat Dirk Stöcker noch mehr entdeckt: Den Sockel zur Anbringung eines Scheinwerfers, der früher bestimmt einmal in den Abendstunden den sprudelnden Brunnen mit den Bürgerhäusern im Hintergrund in Licht getaucht und für ein beeindruckendes Bild gesorgt hat. Und unter einer mittlerweile verrotteten Metallklappe einen Schacht mit Elektronik nebst Pumpe zum Brunnenbetrieb. „Weil die Klappe kaputt ist, stand alles unter Wasser – natürlich bei abgeklemmtem Strom“, berichtet Stöcker: „Pumpe und Elektronik sind über die Jahre hinüber, aber das lässt sich erneuern.“ Er denkt schon weiter: „Alleine solch eine Klappe zum Verschließen des Technik-Schachtes kostet 2000 Euro.“ Ein neuer Scheinwerfer, neue Zuleitungen, neue Elektrik und eine neue Pumpe bereiten dem beruflich als Baumaschinen-Techniker tätigen Wermelskirchener mit Wurzeln im Ruhrgebiet weniger Sorgen: „Ich stoße immer auf große Spendenbereitschaft und hoffe darauf. Und Lieferanten, denen ich von meiner Aktivität erzähle, helfen mir für so etwas gerne mit dem einen oder anderen Teil.“

Davon wird Dirk Stöcker einige brauchen, wenn er den Brunnen nach der Feststellung der Dichtigkeit des Reservoirs zu neuem Leben erwecken kann: „Die Zuleitungen haben Ventile, die sich über die Zeit vollkommen zugesetzt haben – ob sich die überhaupt jemals noch bewegen lassen, wage ich zu bezweifeln. Zumindest die dazugehörigen Drehgriffe waren völlig weggegammelt.“

Ist das Reservoir dicht, hat Dirk Stöcker seinen nächsten Arbeitsschritt schon vor Augen: „Dann werde ich versuchen, die verschmutzte Leitung, die den Brunnen zum Sprudeln bringt, mit Pressluft frei zu pusten.“ Die Einfassung der Brunnensäule hat Stöcker indes bereits verschönert: „Den alten Kiessteine mit Schmutz und Erde hat die Stadt abgeholt. Ich habe da jetzt Ziersplitt verteilt.“

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