Stadtkirchenbasar Basarteam sucht nach kreativen Ideen

Wermelskirchen · Der Stadtkirchenbasar fällt wegen Corona aus. Die Ehrenamtlichen wollen die Projekte, die den Erlös erhalten, trotzdem unterstützen.

 Henrike Esgen ist Schriftführerin des Basarteams, das alternative Ideen entwicklet hat.

Henrike Esgen ist Schriftführerin des Basarteams, das alternative Ideen entwicklet hat.

Foto: Jürgen Moll

Rund 15.000 Euro gaben die Wermelskirchener im vergangenen Jahr auf dem Stadtkirchenbasar aus. Sie kauften alte Kleidung oder Elektronik, Kaffeekannen oder Spiele und gaben ihm einen neuen Sinn. Sie investierten in selbstgemachte Marmelade, Schmuckstücke aus der Handarbeitsstube oder spendeten für ihren Teller Erbsensuppe. „Wir freuen uns jedes Jahr, wieviel Geld bei unserem Basar zusammenkommt“, sagt Henrike Esgen, Schriftführerin beim Basar-Team, das vor einigen Jahren die Großveranstaltung im Gemeindezentrum übernommen hat.

In diesem Jahr muss der Basar ausfallen – wegen der Corona-Pandemie. Es sei undenkbar, dass sich zwischen den Verkaufsständen hunderte Gäste tummeln. Und damit kommt in diesem Jahr auch kein Geld in die Kassen. „Seit mehr als 40 Jahren ist der Basar nie ausgefallen“, erinnert Henrike Esgen, „wir konnten das Geld immer an die Projekte überweisen, die wir unterstützen“. 13.600 Euro überwies das Basar-Team im vergangenen Jahr.

Neben wechselnden Projektem unterstützt die Gemeinde auf diesem Weg seit Jahrzehnten vor allem die Arbeit von Peter Gohl im Kongo und von Kerstin Abbas bei den Straßenkindern in Peru. Auch Britta Wagner und ihr Projekt in Südafrika bekommen jedes Jahr einen Teil des Basar-Erlöses. „Alle drei Projekte liegen uns sehr am Herzen“, sagt Henrike Esgen, „wir haben sie über viele Jahre begleitet, und sie haben alle einen Bezug zu unserer Gemeinde“.

Peter und Elisabeth Gohl haben Jahr für Jahr beim Stadtkirchenbasar mit angepackt, auch Kerstin Abbas beteiligte sich am Verkauf. Und jedes Jahr freuten sich die Menschen im Kongo, in Peru und Südafrika über die großzügige Spende aus Wermelskirchen.

Jedes Jahr im November überwies die Gemeinde. „Und deswegen wollen wir in diesem Jahr nicht einfach aussetzen“, sagt Henrike Esgen. Also hat sich das Team zusammengesetzt und nach alternativen Ideen gesucht: „Wir dachten erst an einen Büchermarkt“, erzählt die Schriftführerin. Aber auch diese Idee schien unter Corona-Bedingungen nur schwer umsetzbar. Inzwischen haben sich einige der mehr als 100 Ehrenamtlichen, die jedes Jahr beim Basar im Einsatz sind, für eigene kleine Projekte stark gemacht. Sie kochen Marmelade und verteilen sie gegen eine kleine Spende unter Freunden. Kleine Bastelarbeiten sind entstanden, die unter die Leute gebracht werden – mit der Bitte um eine Spende für die Projekte. „Jeder, der sich mit einer kreativen Idee beteiligen möchte, ist willkommen“, sagt Henrike Esgen. Ein Teil des Basars könne so in diesem Jahr vielleicht hinter den Kulissen stattfinden. „Und natürlich freuen wir uns auch über jede andere Spende“, sagt die Schriftführerin. Das Geld wird am Ende geteilt – 40 Prozent für Peter Gohls Projekt, 40 Prozent für die Straßenkinder in Peru und 20 Prozent für die Arbeit von Britta Wagner.

Zumindest der organisatorische Aufwand durch die Absage hält sich in Grenzen: Im April sollte eigentlich der erste Abgabetermin stattfinden, bei dem die Wermelskirchener ihre gut erhaltenen Schätzchen ins Gemeindezentrum gebracht hätten. „Wir wissen, dass viele Menschen mit diesem Termin gerechnet haben und die gefüllten Kartons im Keller nur zwischengelagert hatten“, sagt Henrike Esgen. Nach dem ausgefallenen Termin im April wurden auch alle anderen Abgabetermine abgesagt. Zum Glück habe das Basarteam keine Rückstände mehr aus dem vergangenen Jahr. Das komplette Material, das nach einem Basar übrig bleibe, werde ans Sozialkaufhaus in Remscheid gegeben. „Nur ein paar Bücherkartons halten wir immer hier“, sagt Henrike Esgen.

Die Absage schmerzt die Ehrenamtlichen noch aus einem ganz anderen Grund: „Der Basar ist ja auch unter sozialen und geselligen Aspekten eine große Sache“, sagt Henrike Esgen. Viele Ehrenamtliche halten sich den Termin im Oktober frei, um helfen zu können. Viele Besucher kommen auf einen Teller Erbsensuppe, eine Mutze und zum Stöbern. „Das wird uns dieses Jahr alles fehlen“, sagt Henrike Esgen und hofft auf nächstes Jahr. Sollte Corona dann beherrschbarer sein, soll der Basar am 30. Oktober 2021 stattfinden.

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