Stadtradeln 2020 in Wermelskirchen 50.486 Kilometer für Wermelskirchen

Wermelskirchen · 189 Teilnehmer nahmen in diesem Jahr beim Stadtradeln in Wermelskirchen teil – und entwickelten sogar großen, sportlichen Ehrgeiz. Insgesamt sparten die Radler durch ihr sportliches Engagement sieben Tonnen CO2 ein.

Das sind die Top-Stadtradler aus Wermelskirchen
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Foto: Privat

Der Urlaub in der Schweiz passte Manfred Bansen und seiner Lebensgefährtin Rita Wolscht genau richtig in den Plan. Die beiden hatten sich beim Stadtradeln 2020 in Wermelskirchen für das Team ADFC angemeldet und ahnten schon im Vorfeld, dass sie die Kilometerleistung für ihre Mannschaft weit nach vorne bringen würden, „weil wir vom Genfer See bis zum Bodensee geradelt sind“, erzählt Teamkapitän Manfred Bansen, der mit 1303 Kilometern Platz zwei in der Einzelwertung belegt .

Trotzdem hat Bansen öfter mal auf der Internetseite geguckt, wieviel die anderen Teams am Tag zusammengeradelt haben. „Und manchmal bin ich abends nochmal losgefahren bin“, gesteht er lachend.

Damit ist er nicht der einzige Stadtradler, den in diesem Jahr der sportliche Ehrgeiz gepackt hat. Auch Norbert Gast hat vom 7. bis 27. Juni immer wieder die Kilometerlisten gecheckt, um einen Vergleich für sein vierköpfiges Team „Die Pendler“ zu haben, die er angemeldet hatte. „Leider konnte man nur die Gesamtleistung sehen und nicht die Leistungen der einzelnen Fahrer“, gibt er zu. „Sonst hätte ich am letzten Tag nochmal Gas geben. Da war ich zwar morgens 90 Kilometer unterwegs auf dem Rad, aber dann kam die Bundesliga dazwischen – da wollte ich unbedingt gucken.“ Die Leidenschaft für Fußball kostete ihn wohl den Sieg in der Wermelskirchener Einzelwertung. Gast erradelte 1287 Kilometer – und landete damit knapp hinter Manfred Bansen, dessen Lebensgefährtin Rita Wolscht mit 1033 Kilometern Siebte wurde.

Dennoch gab es einen Radler, der in diesem Jahr noch fleißiger war: Mit insgesamt 1317 Kilometern landete Andreas Marschall in Wermelskirchen auf der Pole Position. Was der leidenschaftliche Radfahrer fast gewohnt ist. Denn: Marschall fährt auch Rennen – und für ihn „war das Stadtradeln die perfekte Vorbereitung. Das waren Trainingseinheiten“, erzählt der Außendienstler, der jeden Tag um die 100 Kilometer auf dem Sattel sitzt und für das Team „Dell’s Angels Bicycle Club“ angetreten ist, das bei den Teams auf Platz vier landete.

Damit hat er auf der Einzelliste Vorjahressieger Jörg Kemppainen geschlagen. „Ich konnte leider nur in den letzten beiden Wochen radeln, weil ich die ersten Tage krank war“, erzählt er. Deshalb landete Kemppainen mit 1233 Kilometern „nur“ auf Platz vier. Traurig ist es deshalb aber nicht: „Ich mache viel Sport und fahre auch viel Rad. Aber es geht nicht um Wettkampf, sondern es muss Spaß machen“, sagt er. Spaß hat er vor allem, wenn das Wetter gut ist und er sein pinkes, italienisches Rennrad ausführen kann. „Das ist mein schönstes Ausfahrrad“, sagt er und lacht. „Wenn die Sonne nicht scheint, nehme ich lieber eins meiner anderen drei Räder.“

Die Fahrradkampagne „Stadtradeln“ begeistert jedes Jahr Menschen fürs Radfahren und ist gleichzeitig gut für Umwelt und Gesundheit. An 21 Tagen sammeln die Teilnehmer Kilometer mit dem Rad, tragen diese in eine App ein. In Wermelskirchen nahmen diesmal 189 Radfahrer teil und erradelten zusammen unglaubliche 50.486 Kilometer. Das ist eine Steigerung zu 2019. Da waren 106 Wermelskirchener 34.659 Kilometer auf dem Drahtesel unterwegs.

Wo und wann die Kilometer gefahren werden, ist egal. Hauptsache, das Auto bleibt stehen, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Den Wagen komplett ignoriert haben zwei „Stadtradeln-Stars“. Matthias Müller radelte von Wipperfürth zu seinem Arbeitsplatz nach Wermelskirchen und sammelte so 688 Kilometer, was ihm Platz 16 auf der Einzelliste brachte. Hajo Hamacher fuhr nicht nur in seiner Freizeit viel mit dem Rad, sondern auch ins Büro nach Monheim. Ergebnis: 1192 Kilometer – und Platz fünf.

Besonders stolz können Brigitte (68) und Udo Mellers auf sich sein, Beide Senioren waren 1170 Kilometer radelnd unterwegs und teilen sich Platz sechs. „Wir kontrollieren jedes Jahr die Wanderwege für den Sauerländischen Gebirgsverein“, erzählt der 75-Jährige. „Und wir mögen nicht so gerne mit dem Bus fahren, deshalb nehmen wir lieber das Rad. Außerdem hatten wir zufällig einen Radurlaub an der Donau gebucht, als das Stadtradeln stattfand und waren auch in Bremervörde mit dem Rad unterwegs“, sagt er.

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